Der im April verstorbene Erhard Schuppert hat unzählige Informationen zur Rheinschifffahrt gesammelt.Umfangreiches Register jetzt im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt. Ordner nehmen 55 Regalmeter ein

Magdalene und Klaus Schuppert mit Caspar Berninghaus (Vorsitzender der Fördergesellschaft) und Museumsleiter Heinrich Kemper vor der umfangreichen Sammlung.  Foto: WAZ, Mangen
Magdalene und Klaus Schuppert mit Caspar Berninghaus (Vorsitzender der Fördergesellschaft) und Museumsleiter Heinrich Kemper vor der umfangreichen Sammlung. Foto: WAZ, Mangen © A.Mangen / waz

Wie viele schwarze Ordner sich in dem wandfüllenden Regal aneinander reihen, weiß Klaus Schuppert nicht. Aber er kennt eine andere, beeindruckende Zahl: 55 Regalmeter nimmt die Sammlung seines Vaters ein. Über 30 Jahre lang hatte Erhard Schuppert Informationen zu Binnenschiffen, die auf dem Rhein unterwegs waren, zusammen getragen. Am 4. April dieses Jahres starb der passionierte Sammler. Die Fördergesellschaft des Museum der Deutschen Binnenschifffahrt kaufte den Erben nun das umfassende Register ab.

Der 1942 geborene Erhard Schuppert heuert schon im zarten Alter von 13 Jahren als Matrose auf einem Rheinschiff an, später steigt er zum Schiffsführer auf. Nach der Heirat ist auch Ehefrau Magdalene für einige Zeit mit an Bord. 1966, als Sohn Klaus ein Jahr alt ist, sucht sich der Vater einen Arbeitsplatz an Land, er möchte mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Erhard Schuppert wird Kranführer bei Krupp. "Bei seiner Arbeit konnte er auf den Rhein blicken", erzählt der Sohn. Die Sammelleidenschaft begann mit einer Wette: Wem würde es als erstes gelingen, alle Informationen zur Krupp-Flotte zu dokumentieren. Erhard Schuppert nahm seinen Freunden ein paar Kisten Bier ab - und begann, systematisch Schiffsdaten und Fotos zusammen zu tragen.

Die liebevoll verzierten Blätter geben Auskunft über das "Schiffsleben", über Baujahr, Umbauten, Verkäufe. Ergänzt wird die Datensammlung durch, zum Teil, mehrere Bilder. "Häufig hat mein Vater auch Bekannte gefragt, ob sie für ihn ein bestimmtes Schiff fotografieren können", erinnert sich Klaus Schuppert. "Mit der Zeit hat er sich ein richtig großes Netzwerk aufgebaut."

Museumsleiter Heinrich Kemper freut sich darüber, dass die umfangreiche Sammlung nun in einem eigenen Raum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. "Das ist ein absoluter Glücksfall für uns." Wer sich vorher anmeldet, kann in den Ordnern und Fachbüchern blättern. Sogar Erhard Schupperts Computer steht im Museum, viele der mit Schreibmaschine getippten Informationen hat er später noch mal abgeschrieben und gespeichert. Doch die Sammlung kann nicht nur angesehen, sie soll auch weitergeführt werden. Der Freundeskreis der Schifffahrtsgeschichte ist daran interessiert. "Ich möchte nicht, dass es mit dem 4. April zu Ende ist", sagt Magdalene Schuppert.