Der Uettelsheimer See in Homberg liegt idyllisch. Er wirkt einladend. Tausende Besucher genießen das Naturerlebnis, Hunderte verbinden es mit einer Alkoholsause, die nicht selten gewalttätig endet. Am Samstag musste die Polizei 13 Einsatzwagen in Marsch setzen.
Etwa 50 Russlanddeutsche und Skinheads hatten sich mit Schlagstöcken traktiert und Reizgas eingesetzt. Drei Beteiligte landeten im Krankenhaus.
„Eigentlich”, so stellte Polizeisprecher Ramon van der Maat fest, „war es in diesem Jahr ruhiger als in den letzten Jahren.” Zwar hätten Anrufer häufiger über Lärmbelästigung geklagt, doch Gewalt war seltener im Spiel. Mit zunehmendem Alkoholkonsum steigt die Aggressionsbereitschaft. So sei der Abend auch zunächst friedlich verlaufen. Drei Fahrzeuge hatte die Polizei dann nach Lärmbeschwerden auf die Reise geschickt. Da die Feier friedlich verlief, kehrten die Beamten wieder um.
Erst nach einem zweiten Anruf, bei dem ein Schuss gemeldet wurde, rückte die Polizei mit verstärkter Mannschaft aus. Doch die traf nur noch auf Opfer. Die Bilanz der Auseinandersetzung: Ein Scherbenhaufen aus Flaschenresten, drei durch Schlagstock und Reizgas Verletzte. Die meisten der Russlanddeutschen hatten sich aus dem Staub gemacht. Den Beteiligten drohen Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung. Die zwischen 18 und 36 Jahre alten Randalierer kamen unter anderem auch aus Moers, Rheinberg, Neukirchen-Vluyn, Voerde und Borken.
Das Thema Gewalt hatte auch den Jugendhilfeausschuss beschäftigt. Er beschloss, zwei Streetworker für Homberg einzustellen. Die Bezirksregierung strich die Stellen. „Dabei ist der Bedarf”, so Jugendamtsleiter Thomas Krützberg, „unstrittig.”