Großzügige grüne Promenaden am Wasser, markante Neubauten an Plätzen und Ortseingängen, moderne Arbeitsplätze, attraktive Wohnungen, Kultur und eine lebhafte Szene – so soll der Hafenstadtteil werden, wenn ein gestern vorgestellter Masterplan Realität wird.
Leerstehende Ladenlokale, angejahrte Fassaden, die einstige Pracht nur noch erahnen lassen, Plätze ohne Leben – so sehen Teile Ruhrorts heute aus.
Haniel und die Gebag als große Grundeigentümer in Ruhrort, das städtische Planungsdezernat und der Duisburger Hafen haben zusammengelegt und den Masterplan in Auftrag gegeben. Dessen Grundzüge: baumbestandene Promenaden von der Mühlenweide über das Vinckekanalufer bis zum Bunkerhafen sowie längs über die Speditionsinsel (neuerdings Mercatorinsel), Bebauung von Werft- und Bunkerhafen (die ältesten Teile des Ruhrorter Hafens) mit Bildungs-, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Verringerung des Verkehrs, vor allem des Schwerlastverkehrs, neue Wohnformen wie etwa Lofts, Attraktivierung von Neumarkt, Vincke-, Friedrichs-, Karls- und St. Maximiliansplatz, ein großer Park im Anschluss an den Friedhof, Schließung der zahlreichen Baulücken und insgesamt eine hochwertigere Bebauung, Ansiedlung von Kultur- und Freizeiteinrichtungen bis hin zu einem möglichen Naturschwimmbad. „Mittags Manager, abends Szene” umriss Haniel-Immobilienchef Udo Hemker seine Vorstellung vom künftigen Ruhrorter Leben.
„Wir sind am Anfang einer weiten Reise”, sagte er allerdings auch. Das neue Ruhrort brauche 10 bis 15 Jahre.
Eineinhalb Jahre ist es her, dass Hemker, Gebag-Chef Dietmar Cremer, Hafen-Vorstand Markus Bangen und Planungsdezernent Jürgen Dressler sich zur Ruhrort-Erneuerung zusammengefunden haben zu einer „virtuellen Entwicklungsgesellschaft”. Die wiederum beauftragte externe Planungsbüros, Vorstellungen für die Zukunft des Hafenstadtteils zu entwickeln.
Nun komme es darauf an, so Dressler, zum einen die Ruhrorter, insbesondere auch die Immobilien-Eigentümer, in die Entwicklung einzubinden und zum anderen Investoren für Ruhrort zu interessieren. Keinen Zweifel lässt der Planungsdezernent an den Folgen einer Aufwertung des Stadtteils: „Das wird Auswirkungen auf die Sozialstruktur Ruhrorts haben.” Mit der Kreativszene, mit neuen Unternehmen würden auch andere Menschen kommen.
Schon jetzt, so Haniel-Sprecherin Jutta Stolle, würden verstärkt junge Familien nach Ruhrort ziehen.