Der Arbeitskreis Duisburger Lesben und Schwule stellte ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine.Neben einer tollen Live-Show stellten sich an 25 Infoständen Vereine und Gruppen vor
CHRISTOPHER STREET DAY Von Jörn Esser "Wir wollen einfach nur eine Menge Spaß haben. Auch Heterosexuelle sind ganz herzlich willkommen", so begrüßten die Moderatoren Sascha Roncevic und Danielle Thompson die Besucher des siebten Schwul-Lesbischen Sommerfestes auf dem Averdunkplatz.
Nachdem auch Duisburgs erste Bürgermeisterin Doris Janicki die Besucher mit netten Worten empfangen hatte, startete ein wahrer Showmarathon auf der CSD-Bühne.
Nacheinander konnte man über Reinigungskraft Erna Schmittmann schmunzeln, sich von Sänger Daniel Soltwedel mitreißen lassen, oder sich von der Vielhomonie Rhein-Ruhr und ihrer Bühnenshow verzaubern lassen, um nur einige der zahlreichen Auftritte zu nennen. Zudem ließen sich die Künstler von kleinen technischen Problemen und einem 20-minütigen Gewitterschauer nicht aus der Ruhe bringen.
Nicht nur die Aufführungen auf der Bühne, sondern auch 25 Informationsstände, die auf dem Averdunkplatz aufgebaut waren, bestachen durch ihre Vielfalt und ihren Facettenreichtum. "Gerade diese Mischung macht unsere Veranstaltung aus. Man muss sich nicht mit jedem identifizieren, aber es ist einfach schön, dass sich so viele unterschiedliche Gruppen vorstellen können", freut sich Organisator Sascha Roncevic.
Martin Wendler, vom Landesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland, setzt sich ganz konkret ein: "Wir sind bundesweit tätig und kämpfen im Moment besonders für eine steuerliche Gleichstellung, aber auch für eine Änderung der Diskriminierungsverbote des Artikel 3 III GG. Wir fordern eine Aufnahme des Begriffs der sexuellen Identität, so dass Homosexuelle ausdrücklich durch das Grundgesetz geschützt werden."
Dass sich beim Sommerfest auch einige skurrile Gruppen vorstellen, ist für viele Duisburger kein Problem: "Jeder soll sein Leben leben, wie er möchte", meint Rentnerin Irma Scheele (81). Ganz ähnlich sieht es auch Dirk Dittmann (45): "Wir sind ganz zufällig hier, aber ich finde die Veranstaltung in Ordnung. Ich habe da auch gar keine Probleme mit. Toleranz ist einfach sehr sehr wichtig."
Auch Sascha Roncevic zog ein positives Fazit: "Insgesamt ist es wirklich gut gelaufen. Wir haben dem Wetter getrotzt und noch eine tolle Aftershow Party verlebt." Dem ist auch ohne Rosa-Brille zweifelsfrei zuzustimmen.