Schlechter Sommer und das Rauchverbot vermiesten Gästen den Besuch von Gaststätten. Hotels melden positivere Ergebnisse. Duisburgs Wirte und Hoteliers wollen mehr Touristen anlocken

Erst Rauchverbot, dann wieder nicht - die Verbannung der Raucher aus den Kneipen hat zur Gründung von Raucherclubs geführt und zum Gästerückgang. Foto: WAZ, Eickershoff
Erst Rauchverbot, dann wieder nicht - die Verbannung der Raucher aus den Kneipen hat zur Gründung von Raucherclubs geführt und zum Gästerückgang. Foto: WAZ, Eickershoff © WAZ

GASTRONOMIE HAT GRUND ZUM KLAGEN Der schlimme Sommer hat den Wirten im Lande die Laune verhagelt: Fast jeder zweite meldet Gästeschwund an Theken und Tischen.

"Das schlechte Wetter und das Rauchverbot haben der Gastronomie den Sommer vermiest", lautet das knappe Fazit von Olaf Offers, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein-Westfalen (Dehoga). Nach dem neuesten Konjunkturbericht, an dem sich 194 Gastronomen aus Nordrhein-Westfalen beteiligten, meldeten 46,5 Prozent rückläufige Gästezahlen.

Ein "fataler Dreiklang" aus Gästeschwund, seit Jahren andauernder Konsumzurückhaltung und Rauchverbot lasse wenig Platz für Optimismus, zudem sich hohe Energie- und Betriebskosten negativ auf die Erträge auswirkten.

Rund zwei Drittel der Betriebe beklagten Ertragseinbußen. Lediglich ein gutes Sechstel der Unternehmer konnten sich über höhere Erträge freuen. Das sind die laut Dehoga die schlechtesten Werte seit vier Jahren.

Etwas besser schilderten die Hotelbetreiber ihre Lage: Von 242 Hoteliers konnte knapp die Hälfte auf bessere Umsätze verweisen. Interessant dabei: Bei Kettenbetrieben lag die Rate mit rund 70 Prozent deutlich höher als bei Kooperations- (55 %) und Einzelhotels (42 %). Die Ertragslage konnte allerdings mit diesen positiven Zahlen nicht Schritt halten, lediglich ein knappes Drittel der Hoteliers verzeichnete eine Steigerung. Gründe: gestiegene Energie- und Betriebskosten. 37,2 Prozent versuchten, gestiegene Kosten durch höhere Zimmerpreise auszugleichen.

Verstärken wollen Duisburgs Hoteliers und Wirte künftig ihre touristischen Anstrengungen. Das machte der neue Vorstand der Dehoga-Kreisgruppe bei seiner ersten Siztzung deutlich. Zum Sprecher in Sachen Tourismus wurde Thomas Knabner, Chef des Duisburger Hofs, gekürt.

"Attraktivität und gute Erreichbarkeit sind Grundlagen für eine positive touristische Entwicklung. Hieran werden die Gastronomen und Hoteliers mitarbeiten. Der wirtschaftliche Erfolg der Region hängt vom guten Miteinander aller Betroffenen ab. Je besser das gastronomische Angebot und die Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort, gepaart mit attraktiven Zielen und Aktionen, desto mehr Gäste werden die Stadt aufsuchen. Mehr Gäste fördern die Kaufkraft in der Stadt. Als Schnittstelle zwischen Gastronomen und Touristikern ist es mein Ziel, dieses gute Miteinander zu schaffen", erklärte Knabner.