Neudorf..


Die Mieter der Wohnungen rund um die Uthmann-, Gabriel- und Wildstraße frieren bereits seit einigen Tagen. Schon zum zweiten Mal in diesem Monat sind die Heizungen ausgefallen. Betroffen sind laut LEG rund zehn Gebäude, 60 Wohnungen mit 150 Bewohnern. Hinzu kommt ein Teil der Einfamilienhäuser in der Mozartstraße, die durch die LEG-Anlage mit Wärme versorgt werden.

„In unserem Haus wohnen ältere Menschen, im Nachbarhaus Kleinkinder, und das besorgt uns“, sagt eine betroffene Mieterin, die selbst zwei Kinder hat und als Tagesmutter arbeitet. „Ein Kind wurde bereits aufgrund des Heizungsausfalls nicht zur Betreuung gebracht“, berichtet sie.

Zwei Heizlüfter habe die LEG ihr zur Verfügung gestellt, die jedoch für die gesamte Wohnung reichen müssen. Selbst bei stundenlanger Nutzung seien diese kaum in der Lage, die Zimmer aufzuwärmen. „Zudem ziehen die Geräte so viel Strom, dass ich mich kaum traue, sie anzuschalten“, sagt die Mieterin. „Mittlerweile läuft das Kondenswasser an den Fensterscheiben hinunter.“

Nachzahlung für 2015 gefordert

Sie und ihre Nachbarn sind schon lange verärgert über die LEG. Einige wendeten sich bereits an den Mieterschutzbund – denn gleichzeitig mit dem Heizungsausfall „steigen unsere Betriebs- und Mietkosten weiter an“, erzählt ein weiterer betroffener Mieter. Für 2015 hat er eine Forderung erhalten, die Kosten nachzuzahlen. Er kann die hohe Summe nicht nachvollziehen: „Fast 500 Euro sollten wir nachzahlen. Obwohl wir kaum geheizt haben.“ Einen funktionierenden Notdienst gebe es wohl nicht; zahlreiche Anrufe beim betreuenden Callcenter bewirkten nichts. „Uns wurde mitgeteilt, dass angeblich alle Monteure die Übernahme der Reparatur verweigerten.“

Die LEG nimmt auf Nachfrage unserer Zeitung Stellung. „Wir bedauern den Heizungsausfall und möchten uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten bei unseren Mietern und allen weiteren Betroffenen entschuldigen“, so LEG-Sprecher Mischa Lenz. Defekt seien Teile der Temperatur-Regelung, „so dass der Wärme-Durchfluss des Versorgers, in diesem Fall der Stadtwerke, begrenzt wird und somit die Heizung nicht die volle Leistung erbringen kann“. „Unsere Monteure waren sofort nach Schadensmeldung vor Ort und haben den Notbetrieb der Anlage gewährleistet. Wir tun alles dafür, die Anlage schnellstmöglich wieder in den regulären Betrieb nehmen zu können“, versichert Lenz. „Bis zu diesem Zeitpunkt werden unsere Techniker täglich den Notbetrieb der Anlage überprüfen und gegebenenfalls nachsteuern.“

Die betroffenen Mieter sollen sich bei der LEG melden. „Dann werden wir ihre Verbräuche schätzen und ihnen die entsprechenden Kosten erstatten.“