Duisburg. Neuer möglicher Standort des Straßenverkehrsamts bringt Kritiker auf den Plan. Krohne will Umzug für Kauf des Geländes in Duissern nutzen.

  • Umzugspläne für das Duisburger Straßenverkehrsamt sorgen bereits für ersten Unmut
  • Krohne Messtechnik steht kurz vor Kauf des Grundstücks, muss sich aber noch mit dem TÜV einigen
  • Abschließende Verhandlungen sollen in der zweiten Dezember-Woche stattfinden

Die Umzugspläne für das Straßenverkehrsamt bringen die ersten Kritiker auf den Plan. Unterdessen erfuhr die WAZ jetzt, dass das benachbarte Unternehmen Krohne Messtechnik bereits kurz vor dem Kauf des Grundstücks in Duissern steht, auf dem die Behörde derzeit noch zu Hause ist. Es soll als Ausbaureserve für späteres Wachstum dienen, so Krohne-Geschäftsführer Ingo Wald.

Mit der Stadt, der ein Großteil der etwa 700 Quadratmeter Fläche gehört, sei man sich bereits einig. Auch die Politik hat nach Informationen dieser Zeitung grünes Licht gegeben. Allerdings stehen die abschließenden Verhandlungen mit dem Miteigentümer des Geländes, dem TÜV, noch aus. In der zweiten Dezember-Woche hofft Ingo Wald, ein positives Ergebnis verkünden zu können, um den Grundstückskauf noch in diesem Jahr in trockene Tücher zu bekommen.

Grundstücks-Deal

Neben dem Neubau der Konzernzentrale „wollen wir damit ein klares Bekenntnis zum Standort Duisburg abgeben“. Sollte es mit dem TÜV, von dem dazu gestern offiziell keine Stellungnahme zu bekommen war, allerdings keine Einigung geben, sei der gesamte Grundstücks-Deal in Gefahr.

Dies mag ein Grund dafür sein, dass sich die Stadt hinsichtlich eines möglichen Umzugs des Straßenverkehrsamts mit allen bisherigen 70 Mitarbeitern und Aufgaben ins DVG-Verwaltungsgebäude an der Mülheimer Straße in Neudorf noch zurückhält. Widerstand gegen die Pläne hat sich ohnehin bereits formiert.

Dem Vernehmen nach bleibt der TÜV unabhängig von den bevorstehenden Verhandlungen mit Krohne in Duissern. Die dann nicht mehr vorhandene direkte Nähe zwischen Amt und Prüfstelle, die laut Stadt und auch TÜV gar nicht mehr unbedingt erforderlich ist, dürfte für Diskussionen sorgen. Ebenso die Frage, wie die Behörde in Neudorf aufgrund der dortigen Parkplatzprobleme überhaupt zu erreichen wäre. Eine Antwort kann die Stadt dazu noch nicht geben. Einige fragen sich auch, was ein Umzug grundsätzlich bringen soll, wie dadurch die zuletzt eklatant langen Wartezeiten bei Führerscheinanträgen und in der Zulassungsstelle hauptsächlich bedingt durch Personalmangel verringert werden sollen.

Die Stadt hält dagegen. Die bisherige räumliche Aufteilung habe die Kommunikation erschwert. Zudem seien bereits Konsequenzen aus den Ergebnissen einer Untersuchung, um die Abläufe zu optimieren, gezogen worden. Der Kunde erhalte nun bei Vorsprache eine Übersicht der benötigten Unterlagen und eine personifizierte Wartemarke. Die Vorprüfung sei auf alle Schalter verlagert worden. Neues Personal müsse noch eingearbeitet werden, aber insgesamt habe sich die Lage schon jetzt entspannt.