Duisburg. . Zu Beginn der Adventszeit starten wir eine Serie, in der wir Krippen der Duisburger vorstellen wollen. So wie die 114 Jahre alten Figuren in Ruhrort.
Nicht nur in den Kirchengemeinden, sondern auch für viele Familien ist das Aufstellen der Figuren im Stall von hoher Bedeutung. Erst wenn die Krippe steht, kann für viele das Weihnachtsfest beginnen. Die figürliche Darstellung der Geburt Christi nach dem Lukas-Evangelium ist das Schmuckstück der Weihnachtsdekoration in zahlreichen Wohnzimmern. Von diesen will unsere neue Serie „Krippen-Schätze“ berichten. In der Adventszeit möchten wir die verschiedenen Krippen der Duisburger vorstellen.
Für Peter Beierle und seine Freunde aus der Ruhrorter Gemeinde St. Maximilian hat der Krippenaufbau bereits Tradition. Beierle kennt die Krippe mit ihren bis zu 1,50 Meter großen Holzfiguren bereits aus seiner Kindheit. „Immerhin stammt die Krippe geschätzt aus dem Jahr 1902“, sagt der Ruhrorter. Und auch seine eigenen vier Kinder sind mit dem Stall, in dem Maria, Josef und die Engel vor dem Jesuskind knien, aufgewachsen. Jedes Jahr zu Heilig Abend bestaunt die Familie die anmutigen Holzfiguren mit ihren filigran-geschnitzten Gesichern aufs Neue. Dazu zählen auch Ochs und Esel sowie Kaspar, Melchior und Balthasar. Erst durch die Krippe und den leuchtenden Sternenhimmel dahinter entstehe die weihnachtliche Stimmung in der Kirche. Doch bis das Kunstwerk eines Krippenschnitzers aus Kevelaer steht, müssen viele Hände mit anpacken.
Schnittchen für die Aufbau-Helfer
An jedem Samstag vor Heilig Abend treffen sich Peter Beierle und die zehn bis 15 Helfer in der Kirche, um das Riesenpuzzle zusammenzufügen. Auf Kommando lassen sie die Figuren per Flaschenzug von der Orgelbühne hinuntergleiten, rücken die Figuren an ihren rechten Fleck. „Alleine würde ich das gar nicht stemmen können, dafür müssen wir klettern und die Figuren halten.“ Auch die vier Meter hohen Tannenbäume rund um den Stall herum schmücken die Helfer der Gemeinde in Eigenregie. „Das ist eine Gemeinschaftsarbeit, die alle gerne machen“, sagt er. Traditionell gibt es dazu Schnittchen. „Da freuen sich viele schon ab Oktober drauf.“
Kleineres Format in St. Peter
Ein baugleiches Modell der Krippe stehe übrigens im Osnabrücker Dom. „Und in klein auch in der Gemeinde St. Peter in Homberg.“ Ab und zu müsse etwas ausgebessert werden, etwa, wenn die Flügel der Engel abbrechen. Faszinierend findet es Beierle jedoch, dass die Ruhrorter Krippe auch nach 114 Jahren noch ihre wunderbare Wirkung ausstrahlt.
„Daran erkennt man gute Handwerkskunst“, sagt Beierle, der hofft, dass die Krippe nicht irgendwann einmal den Sparzwängen der Kirche unterliegt, und – falls Gemeinden zusammengelegt werden müssen – ausrangiert wird. „Ansonsten glaube ich, dass sie mich locker überleben wird“, ist sich der Chef-Aufbauer sicher.
Öffentlich besichtigt werden kann die Ruhrorter Krippe am Maximilianplatz übrigens am 8. Januar zwischen 11 und 17 Uhr.
Krippen-Schätze gesucht
Unsere neue Serie „Krippen-Schätze“ soll die Adventszeit begleiten und in loser Folge die interessantesten, skurrilsten und liebevollsten Krippen Duisburgs vorstellen. Dafür sind Sie gefragt: Wenn auch Sie eine besondere Krippe haben, über die Sie eine Geschichte zu erzählen haben, können Sie Teil dieser Serie werden.
Melden Sie sich in der Redaktion und vereinbaren Sie einen Termin mit uns. Dann kommen ein Reporter und ein Fotograf bei Ihnen vorbei, um Ihre Krippe kennenzulernen und sie anschließend in der Duisburger WAZ vorzustellen.
Sie erreichen uns werktags in der Zeit von 10 und 18 Uhr unter der Rufnummer 0203-99 26 31 51. Oder schicken Sie uns eine E-Mail an die Adresse redaktion.duisburg@waz.de mit dem Betreff „Krippen-Schätze“. Wir freuen uns auf Ihre Geschichten!