Der Kulturentwicklungsplan für Duisburg soll am Donnerstag im Rat beschlossen werden. Mehr als 100 Kulturschaffende und -interessierte haben sich seit März 2015 an diesem Werk aus Leitlinien und Handlungsempfehlungen beteiligt, das Kulturdezernent Thomas Krützberg als einzigartig bezeichnet, weil es gelungen ist, die Akteure einzubinden.

Zu den Grundsätzen der Arbeit in den fünf Arbeitsgruppen (Stadtentwicklung, Bildung, Vielfalt, Förderung, Kultur- und Kreativwirtschaft) gehörte, dass sich bei der Entwicklung der Kultur Bürger, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Universität austauschen und dass ein solcher Plan als „stetiger, langfristiger Prozess“ verstanden wird. Gepflegt werden soll zwischen Politik, Verwaltung sowie Vertretern von Kultur-Institutionen und Freier Szene ein „Dialog auf Augenhöhe“. Das „neue Miteinander“ soll auch bewirken, dass in Duisburg eine „Kultur des Ermöglichens“ entsteht. Was man sich darunter vorstellen kann, formuliert die Arbeitsgruppe „Kulturelle Vielfalt“ sehr konkret. Erwünscht sind mehr Fördermittel für die Freie Szene, die Wiederbelebung des Ankaufsetats für Kunstwerke und des Lehmbruck-Stipendiums, den Abbau von bürokratischen Hindernissen bei Kulturveranstaltungen, die Nutzung von leer stehenden Immobilien, eine Belebung der Clubszene, ein Soziokulturelles Zentrum, ein Probenraumzentrum sowie ein freies Theater. Diese Arbeitsgruppe schlägt eine entsprechende Umnutzung der Alten Feuerwache in Hochfeld vor.

Aus den Anregungen aller Arbeitsgruppen hat die Verwaltung Handlungsempfehlungen abgeleitet, darunter die Einrichtung einer zentralen Informationsstelle, in der etwa Förder-, Qualifizierungs- und Raumangebote gesammelt und vermittelt werden.

Neu einzurichten sei eine Kulturkonferenz, in der einmal jährlich Akteure und Verwaltung zusammen kommen. Ein Kulturrat soll die Vorschläge der Kulturkonferenz beraten. Der bestehende Kulturbeirat soll zukünftig auch Fördermittel für kultur- und kreativwirtschaftliche Konzepte vergeben. Das heißt, dass nicht nur einzelne Projekte, sondern – für eine bessere Planbarkeit – auch Konzepte gefördert werden können, die auf drei Jahre angelegt sind.

Außerdem schlägt die Verwaltung vor, Stadtteilbeauftragte für Kultur einzusetzen „als Kümmerer und Mittler“ für Bürger, Akteure und Verwaltung. Schließlich soll es Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote für Kultur- und Kreativschaffende geben sowie die interkommunale, überregionale und internationale Kulturarbeit verbessert werden.