Duisburg. . Duisburger (41) und Gelsenkirchener (37) sollen Gitterboxen im Wert von 140.000 Euro aus Unternehmen im Freihafen an Unbekannte weiter verkauft haben.

Immer wieder mussten sich Gerichte in der Vergangenheit mit dem massenhaften Verschwinden von Euro-Paletten beschäftigen. Im Transportgewerbe sind sie überall im Einsatz. In der Regel wird erst spät bemerkt, wenn nennenswerte Stückzahlen abhanden gekommen sind. So ähnlich scheint es auch mit Transportgitterboxen zu sein. Nur dass die mit 50 bis 75 Euro einen deutlich höheren Wert haben. Und so geht es bei einem Betrugsverfahren, das am Montag vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz begann, um einen Schaden von rund 140 000 Euro.

In mindestens 43 Fällen sollen ein 41 Jahre alter Rheinhauser und ein 37-jähriger Mann aus Gelsenkirchen zwischen Mai 2012 und März 2013 die Gitterboxen bei einem Logistikunternehmen im Freihafen abgeholt haben. Mindestens 2791 Stück verschwanden.

Komplize machte Schwindel möglich

Das Unternehmen gab die Behälter gutgläubig heraus: Schließlich wurden sie von einem Mann abgeholt, der zuvor für eine Spedition gearbeitet hatte, welche die Transportbehälter in großem Stil einsetzte. Oft war der 39-Jährige im Freihafen gewesen. Erfolgreich hatte er den dortigen Mitarbeitern vorgemacht, dass er noch immer für die Spedition arbeite. Dabei war ihm längst gekündigt worden. Alles, was er mit dem Unternehmen noch zu tun hatte, war die Arbeitskleidung, die er trug.

Die Angeklagten beteuern, sie hätten dem wegen seiner Betrügereien bereits rechtskräftig zu zwei Jahren Gefängnis verurteilten Mann nur zwei, drei Mal bei Transportfahrten mit ihren angemieteten Kleinlastern geholfen. „Mehr war da nicht“, so der 41-jährige Duisburger. Er habe auch kein Geld dafür bekommen.

Verteidigung sieht Zeugenaussage kritisch

Doch der 39-Jährige belastete das Duo bei seiner gestrigen Zeugenaussage schwer: „Ich bin von jemandem angesprochen worden, ob ich nicht ein Geschäft mit den Boxen machen wollte“, so der Zeuge. Alles weitere sei telefonisch gelaufen. Doch das Geld für den Ankauf habe er nicht gehabt. „Das kam von den Angeklagten. Sie waren jedesmal dabei.“

Die Verteidigung ließ gestern bereits durchblicken, dass sie an der Aussage des Kronzeugen zweifelt. Dem sei die angebliche Hauptrolle der jetzigen Angeklagten erst recht spät im Laufe seines eigenen Ermittlungsverfahrens eingefallen. Möglicherweise nur, um damit Pluspunkte bei seinem Urteil zu sammeln.

Der Prozess soll am Freitag abgeschlossen werden.