Duisburg. . Die Cubus-Kunsthalle zeigt die Ausstellung „Sicherer Ort“ mit Malerei von Petra Lemmerz und Andreas Schön: von Chaos und Ordnung.

Petra Lemmerz und Andreas Schön haben vieles gemeinsam: Sei fahren gern nach Italien, sie teilen sich seit zwei Jahren ein Atelier in Düsseldorf-Bilk und sie sind Maler, das heißt sie arbeiten mit Farbe auf Leinwand – kommen dabei aber zu so unterschiedlichen Ergebnissen, dass ihre Bilder in der Ausstellung „Sicherer Ort“ in der Cubus-Kunsthalle in verschiedenen Räumen gezeigt werden. Ein „sicherer Ort“ ist beiden ihr großes Atelier, das sie mit einer Wand in zwei Bereiche geteilt haben, weil Petra Lemmerz bei ihrer Malerei Pigmenten einsetzt, was staubt. „Und ich bin ein Pingel“, sagt Andreas Schön, der ganz traditionell mit Pinsel und Ölfarbe malt.

Die 1957 in Karlsruhe geborene Künstlerin arbeitet ganz ungegenständlich, ihre geht es um Prozesse, Entwicklungen und Verläufe. Dabei benutzt sie beispielsweise auch Alkohol, um auf der Leinwand chemische Prozesse zwischen den Pigmenten oder auch der Acrylfarbe in Gang zu setzen. Sie wählt zwar einen Farbklang, schöpft dann aber „aus dem Chaos“, trägt unzählige dünne Schichten auf, so dass auf der Leinwand Strukturen entstehen. Die wiederum entwickeln eine große Dynamik.

In einer Bilderserie kombiniert sie Alu-Pigmente mit Blau und Schwarz, was eine metallisch-kühle Wirkung hervor bringt, eine andere Serie großformatiger Bilder ist von Blau- und Grüntönen beherrscht, was wiederum an Unterwasserwelten denken lässt oder an Bilder aus dem Weltall. Manchmal treibt sie aber auch die Lust an der Farbe dazu, mit leuchtendem Rot eine runde Linie zu setzten, die auf dem Untergrund geradezu explodiert. „Ich möchte Erinnerungswelten im Betrachter anstoßen“, sagt Petra Lemmerz.

Die Landschaften von Andreas Schön sind keine traditionellen Landschaftsbilder mit Bilderbuchansichten. Es sind sehr trockene Gelände, zusammengesetzt zwar aus Erinnerungen an die Toscana oder Sizilien, aber erfunden. Diese karge, ferne Weite unter dem hellblauen Himmel glaubt man nur schon gesehen zu haben – aber so eine Gegen wird man nicht finden. Am glatten Himmel keine Sonne und keine Wolken, am Boden keine Schatten, sozusagen zeitlos. „Immer 21 Grad“ habe mal jemand über diese genau durchkomponierten, vibrierenden und zugleich nüchternen Bilder gesagt, was Andreas Schön sehr treffend findet. Diese Stücke Erdoberfläche, in die Wege und gerodete Leere an Menschen erinnern, treten einem wie ein Bühnenbild entgegen, das mit eigenen Geschichten belebt werden will. Wer war hier los, was wird hier passieren?

Beide Künstler wünschen sich, dass ihre Bilder zu „Entdeckungshilfen“ werden. „Das wäre schon viel.“

Heute Eröffnung, Laufzeit bis 4. Dezember 

Die Ausstellung „Sicherer Ort“ wird heute um 19 Uhr in der Cubus-Kunsthalle im Kant-Park eröffnet und bleib bis zum 4. Dezember.Eine Einführung gibt Kay Heymer vom Museum Kunstpalast, Düsseldorf. Die Öffnungszeiten sind mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr, Informationen auf www.cubus-kunsthalle.de