Mitte. . 100 Bürger aus dem Bezirk Mitte sammeln Vorschläge, was sich in der Stadt verändern sollte – um das Image zu verbessern.

Die siebte Ideenwerkstatt der Stadt Duisburg im Bezirk Mitte beginnt mit einer Vorstellungsrunde, um seine Tischnachbarn, mit denen man in den nächsten Stunden über die Zukunft Duisburs debattiert, besser kennen zu lernen. Stephan Klemenz wohnt seit etwa zehn Jahren in Duisburg. „Gebürtig bin ich aus Rheinhausen.“ Doch der Rhein sei eben immer noch eine Grenze. „Auf dieser Seite fühle ich mich sehr wohl“, beteuert der Neu-Neudorfer.

Teilnehmer als Experten gefragt

Seine erste Wohnung im Bezirk Mitte lag freilich im Dellviertel. Klemenz schwärmt noch immer von den kurzen Wegen in die Stadt und den Ausgehmöglichkeiten. „Das sollte die Stadt pflegen und den Gastronomen nicht noch nicht noch mehr Steine in den Weg legen.“ Gemeinsam mit 100 anderen engagierten Beteiligten spielt er im Foyer III des Theaters Visionär und notiert auf Wänden, worauf er in der Stadt stolz ist und was sich in den nächsten Jahren verbessern sollte. Einfließen sollen die Vorschläge in ein neues Leitbild der Stadt, das helfen soll, das Image Duisburgs langfristig wieder zu verbessern. Viele finden es gut, dass die Verwaltung auch die Bürger befragt. Moderator Jürgen Anton betont: „Es geht hier nicht um Wolkenkuckucksheime. Wichtig ist, dass das Leitbild durch Sie gelebt wird.“ Konrad Junkers, der stellvertretende Bürgermeister des Bezirk Mitte erklärte in seiner Begrüßung: „Der Weg ist das Ziel. Deshalb ist es mir wichtig, die eigentlichen Experten der Stadt zu fragen, also die Bürger Duisburgs, was sie bewegt.“

Die gute Nachricht: Den Gästen fallen etwa gleich viele Verbesserungsvorschläge ein wie Beispiele, auf die sie stolz sind. Gelobt werden zum Beispiel die Sechs-Seen-Platte, Logport, die Universität, das Theater-Ensemble Spieltrieb oder darauf, „dass hier erwirtschaftet wird, wovon viele profitieren.“ Als verbesserungswürdig wird die Sauberkeit erachtet. Ein Bürger notiert, dass die Radwege ausgebaut werden sollten und Duisburg unter den Ruhrgebietsstädten zur Radmetropole werden solle. Ein anderer wünscht sich, dass die Baumschutzsatzung wieder eingeführt wird. Oder dass das Quartiersprojekt in Duissern nicht nur ein Projekt bleibt, sondern dauerhaft etabliert wird. Auch eine Bierbude an der Rheinorange wird gewünscht,

In der anschließenden Arbeitsphase, in der sich etwa die Hälfte der Teilnehmer mit dem Image und die anderen mit inhaltlichen Themen wie Umwelt und Grün, Freizeit, Sport, Kultur sowie Bildung und Wirtschaft beschäftigen, fordert einer: „Wir brauchen ein neues Du-Gefühl.“ Ein anderer Bürger pflichtet ihm bei: „Wir müssen wieder da hin, wo der MSV momentan steht.“ Deutlich wird, dass viele auch die Vorzüge der einzelnen Stadtteile betonen wollen.

Oberbürgermeister Sören Link ist angetan von den Ideen. „Da sind einige Sachen bei, die wir schnell umsetzen könnten.“ Die Anregungen aus den einzelnen Ideenwerkstätten sollen in den nächsten Monaten bis zum Frühjahr ausgewertet werden. Anschließend wird das Leitbild entwickelt. Verordnen kann man ein positiveres Image gleichwohl nicht. Das muss dann gelebt werden.