Duisburg. . Die Hobbygärtnerin muss nun früher raus, um zu Gießen. Dabei entdeckt sie scheue Besucher. Der Mietacker war übrigens Etappenziel einer Schnitzeljagd.

„Das ist doch kein Herbst, sondern schon Winter“, schimpfte vor ein paar Tagen eine Nachbarin, als sie aus dem Kleingarten kam – die Nasenspitze rot, die Finger eisigkalt. Nachts wird es jedenfalls ordentlich frostig – das mögen die meisten Pflanzen nicht besonders. Aber auf dem Acker ist ja ohnehin in ein paar Wochen Schluss. Kohl, Kürbis und ein bisschen neuer Salat wächst noch. Der Herbst hat aber auch meinen Gärtner-Rhythmus verändert.

Der letzte Kürbis ist inzwischen auch geerntet.
Der letzte Kürbis ist inzwischen auch geerntet. © Ute Gabriel

Normalerweise bin ich eher die Nachtigall. Morgens sollte man mich bis zum ersten Kaffee nicht ansprechen. Zum Gießen und Ernten war ich bisher vor allem abends auf dem Mietacker. Nun wird es aber früher dunkel. Das Flutlicht-Gärtnern ist noch nicht erfunden und der Vollmond spendet nicht genug Licht. Dabei gibt es übrigens sogar extra Mondkalender für Gärtner. Vollmond bedeutet demnach, dass alles in Saft und Kraft stehe. Pflanzen und Bäume sollten bei Vollmond nicht beschnitten werden, da Verletzungen den Pflanzen schaden können. Die Ernte von Kräutern ist bei rundem Mond hingegen günstig, da sie jetzt ihre stärkste Heilkraft besitzen. Auch biete der Vollmond eine gute Gelegenheit zum Düngen. Während der abnehmenden Mondphase nimmt der Boden Nährstoffe und Feuchtigkeit besonders gut auf. Ach, hätte ich das doch früher gewusst – meine Erträge wären sicher höher gewesen. Daran kann ich mich ja in der nächsten Saison halten. Aber ich schweife ab.

Kein Geheimtipp mehr

Ich muss nun also morgens auf die Scholle und erlebe das Leben auf dem Feld nochmal ganz neu. Dutzende Vögel machten sich momentan zum Frühstück über die Sonnenblumen und ihre Kerne her, und ließen sich nicht stören. Im Gegenteil. Sie betrachteten mich, als wollten sie sagen: „Was will die denn schon hier?“ Um die werte Taubengesellschaft nicht zu stören, habe ich dann im hinteren Bereich mit dem Gießen begonnen – und dabei ein paar Meter weiter ein Reh und einen Reiher entdeckt. Frei nach dem Sänger Stefan Stoppok: „So viel Glück am frühen Morgen, da mach ich mir echt Sorgen.“

Aber ein Geheimtipp ist die Scholle in Serm ohnehin nicht mehr. Mitarbeiter der Targobank, Abteilung Forderungsmanagement, haben eine Schnitzeljagd mit dem Auto unternommen. Ein Etappenziel war auch der Acker von Bauer Blomenkamp. Um es nicht zu einfach zu machen, hing ein Zettel im Schuppen aus. Zwischen den Schippen und Harken stand: „Endspurt. Eure nächste Adresse heißt Schifferstraße. Fahrt dort auf den Parkplatz. Denkt dran, das Sudoku zu lösen.“ Auf Nachfrage bestätigte die Targobank-Pressestelle, dass 16 Mitarbeiter ein Team-Event durchgeführt haben: „Es gab aber nichts zu gewinnen, der Spaß mit den Kollegen stand im Mittelpunkt.“