Duisburg. Die Duisburger Polizei hat die mutmaßlichen Urheber der Ebay-Kleinanzeige ermittelt, in der ein 40 Tage altes Mädchen zum Verkauf angeboten wurde.

  • Einen Tag nach Veröffentlichung des Inserats durchsuchten Beamte eine Wohnung in Duisburg-Rheinhausen
  • Dort fanden sie ein sechs Wochen altes Mädchen und gaben es in die Obhut des Jugendamtes
  • Nach ersten Ermittlungen wurde die Kleinanzeige vom Internetanschluss der Eltern aufgegeben

Einen Tag nach Veröffentlichung eines Inserats bei Ebay-Kleinanzeigen, in dem ein 40 Tage altes Baby für 5000 Euro zum Verkauf angeboten wurde, hat die Duisburger Polizei die mutmaßlichen Urheber ermittelt: Laut Pressesprecher Ramon van der Maat handelt es sich um eine Flüchtlingsfamilie, die derzeit im Duisburger Stadtteil Rheinhausen-Mitte lebt.

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Auf die Spur der Verdächtigen kamen die Ermittler über die Daten, die Ebay-Kleinanzeigen ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Das sei nicht schwierig gewesen, so van der Maat. Die Internetplattform hatte am Dienstag nach zahlreichen Nutzer-Meldungen umgehend reagiert, das Inserat 30 Minuten nach Erscheinen offline genommen und Strafanzeige bei der Polizei erstattet. Auf Beschluss des Amtsgerichts Duisburg durchsuchte diese dann am Mittwochabend wegen des Verdachts auf Menschenhandel die Wohnung der Familie in Rheinhausen-Mitte.

Baby in Obhut des Jugendamtes

Dort fanden die Ermittler tatsächlich einen Säugling, auf den die Inserats-Beschreibung passt: Die Beamten gaben das sechs Wochen alte Mädchen in die Obhut des Jugendamtes. Dem Baby geht es laut van der Maat gut, es gebe keine Anzeichen von Vernachlässigung.

Die 20-jährige Mutter sowie den 28 Jahre alten Vater nahm die Polizei mit zur Vernehmung. "Nach ersten Ermittlungen ist die Anzeige vom Internetanschluss des Paares aufgegeben worden", erklärte der Polizeisprecher. Dieser werde allerdings auch von anderen Familienmitgliedern genutzt. Das Paar habe zugegeben, dass es sich bei dem Kind auf den Inserats-Fotos um ihres handele. "Sie haben aber abgestritten, die Anzeige aufgegeben zu haben." Nach der Vernehmung wurden sie wieder entlassen.

In der Wohnung wurden Handys und Computer als Beweismittel sichergestellt. Sie müssen nun von Kriminaltechnikern ausgewertet werden. Die Ermittlungen der Polizei in dem Fall dauern an.