Duisburg. . René Schiering hat sich vom Hafenstadtteil beim Liederschreiben inspirieren lassen. Bald erscheint das Debütalbum von Ramblin’ René &The Stetson Five.

  • Der Musiker und Autor René Schiering hat eine neue Countryband gegründet
  • Bald erscheint das Debütalbum von Ramblin’ René & The Stetson Five
  • Die Band ließ sich bei der Produktion vom Duisburger Stadtteil Ruhrort inspirieren.

Der Musiker und Autor René Schiering lässt sich gerne von Ruhrort inspirieren. „Ich mag dieses urige Milieu. Das ist hier ein echt gutes Viertel. Hier gibt es viele Ateliers und Künstler.“ So zog er im Sommer vergangenen Jahres in den Hafenstadtteil an die Harmoniestraße.

In der sogenannten Punkeria, die früher eine Pizzeria beherbergte und jetzt Punkern gehört, lebte er in einer Wohngemeinschaft mit anderen Musikern, Tätowierern und Studenten. Schließlich hat er dort Songs seiner neuen Countryband geschrieben und teilweise aufgenommen. Bald erscheint das Debütalbum von Ramblin’ René & The Stetson Five.

Johnny Cash als Vorbild

Schierings Countrymusik hat jedoch wenig gemein mit den fröhlichen Liedern von Genre-Vertretern wie Dolly Parton, Shania Twain oder Texas Lightning, seine Vorbilder sind Johny Cash und Hank Williams, „das sind die Klassiker der 70er Jahre“.

Der einstige Frontmann der Punkformation Rockwohl Degowski ist keine Goldkehle, sein Gesang klingt rauh und dreckig – und genau das passt hervorragend zu seinen, von Ruhrort inspirierten, Liedtexten. So geht es etwa in „Kneeling Drunkard’s Revenge“ um einen Trunkenbold auf dem Sterbebett, der weder seine Saufereien noch seine Eskapaden bereut. „In der Eckkneipe an der Harmoniestraße laufen solche Typen tatsächlich rum“, sagt er, lacht und ergänzt, dass das Lied natürlich nicht autobiografisch ist.

Im Debütalbum steckt sehr viel Ruhrort

Doch wie viel Ruhrort steckt auf dem Debütalbum? „Sehr viel“, sagt Schiering, „aber ich habe Orte oft gar nicht explizit benannt, die Geschichten können überall spielen.“ Also auch in Duisburg oder in seiner Heimat Gladbeck, in die er inzwischen zurückgezogen ist. So gehe es etwa in „Downtown Girl“ um ein junges Mädchen, das nachts umherzieht und mit fremden Männern schläft. Und Herzschmerz oder Kneipenschlägereien gebe es ja nicht nur in Duisburg. „Wichtige Leitmotive der Platte sind außerdem Heim- und Fernweh. Es geht um Leute, die aufbrechen und um die, die zurückbleiben.“ Zudem sind unter den zwölf Liedern auch Hommagen, etwa an Elvis Presley, Warren Zevon („Carmelita“) und an Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod“). Zwei Lieder der Platte sind rein instrumental und sollen eine Szenerie zeichnen „von Cowboys, die durch die Wüste reiten“.

Das Debüt, das genauso heißt wie die Band, erscheint beim Hannoveraner Label Yellow Snake Records und ist ab Freitag, 21. Oktober, im Handel erhältlich. Zudem gibt’s ausgewählte Konzerte im Ruhrgebiet und im Rheinland.

Fans von René Schierungs Romanreihe Ruhrpott-Köter müssen dagegen noch länger auf den dritten Teil warten, der ebenfalls stark vom Leben in Ruhrort und der Punkeria inspiriert ist. Er ist noch nicht fertig und für 2018 geplant.