Die Großdiscothek Tentorium in Duisburg macht Ende Oktober Feierabend. Zu schlecht lief das Geschäft. In den Zirkuszelten soll Neues entstehen.

  • In den Zirkuszelten sollen neue Freizeitangebote entstehen
  • Konkretes Konzept und Investitionssumme nennt der Disco-Betreiber nicht
  • Ein Zelt könnte für Laser Tag - Spiele umgebaut werden

Das „Tentorium“ feiert Halloween seine allerletzte Party, danach ist Schluss mit der Großraumdisco in Hamborn. Auf Facebook verkündete der Betreiber: „Die Zeit der Großraumdiscotheken ist vorbei.“

Man wolle sich der Zeit anpassen und das Konzept „von Grund auf neu gestalten“. Was das sein kann, wird konkret nicht verraten, die Betreiber listen einige Ideen auf – die Zelte könnten als Hochzeitssaal und Eventlocation dienen, für Krimi-Dinner, Theater und Kino genutzt werden. Aber auch Laser Tag, Gruselkabinett und Gotcha-Park zählen sie auf.

Was die Ideen eint: Sie seien „besser, lukrativer und vor allem umsetzbarer als das leidige, schmerzhafte Thema Großraumdiscothek“. Das gesteht auch Club-Manager Michael Viebahn ein: „Es bleibt zwar Geld über, es bleibt aber wenig übrig.“ Er hatte noch vor gut einem Jahr zum Neustart versprochen, alles anders machen zu wollen. Lange hielten diese guten Vorsätze nicht, was Viebahn auch auf das Duisburger Publikum schiebt. „Hochwertige Partys“, sagt er, wären nicht gewünscht gewesen. Mittlerweile habe er auch Verständnis fürs alte Delta-Team. „Die Leute sind einfach undankbar.“

Anruf bei Rejhan Muric, ihm gehört die Immobilie. Welche Pläne haben Sie denn? „Wir bearbeiten gerade das Konzept, sprechen mit vielen Leuten, rufen sie mich in zwei Wochen noch mal an, dann ist alles klar.“ Wieviel wollen Sie investieren? „Das ist noch unklar, das hängt vom Konzept ab.“ Alle Ideen seien aber binnen acht Wochen mit einem Umbau umsetzbar.

Seinen Favoriten nennt Muric dann doch: „Laser Tag würde mich persönlich ansprechen, ich mag das, und in Duisburg gibt es das noch nicht.“ Außerdem soll rund um den Pool ein kleiner Club bleiben, von Haus aus sei er schließlich Disco-Betreiber. Grundsätzlich solle es mehrere Parallel-Angebote geben. Sein Club-Manager sieht die Zelte weiter als Location für Kino- und TV-Drehs oder Firmenfeiern.

Gefragt nach dem Wunsch mehrerer Facebook-Kommentatoren nach einem Indoor-Spielplatz für Kinder sagt Muric: Tendenziell seien eher Angebote für Erwachsene gefragt, Vorschläge seien ihm aber willkommen. Wie das Ex-Delta/Ex-Tentorium heißen soll? Offen.

Im Laufe des kurzen Tentorium-Gastspiels war die Zeltdisco gleich mehrfach in den Schlagzeilen: Mitarbeiter hatten beklagt, dass ihnen kein Lohn gezahlt würde, die Stadt rannte der Gewerbesteuer hinterher, die Stadtwerke kappten wegen ausstehender Rechnungen die Leitungen. Eine größere Forderung der Stadtwerke, so deren Sprecher Thomas Nordiek, sei immer noch offen, die Wasserzufuhr daher gesperrt. Der Stromvertrag sei inzwischen gekündigt.

Gefragt nach offenen Problemen erklärt Muric, dass nach seiner Kenntnis alles erledigt sei. Sein Manager, der bei Facebook von manchem Discogänger angegangen und verantwortlich gemacht wird, sagt, dass nur noch „Kleinbeträge“ abgezahlt werden müssten.