Um insgesamt acht Kilo Marihuana geht es derzeit vor dem Landgericht Duisburg. Zwei Niederländer sollen sie nach Duisburg geschmuggelt haben.

  • Anklage wirft zwei Niederländern Schmuggel von acht Kilo Marihuana vor
  • 35-Jährige und 62-Jähriger sollen als Drogenkuriere Neumühl angesteuert haben
  • Während sie gestand, will er nur Tourist gewesen sein

Wegen Drogenschmuggels und Beihilfe zum Handeltreiben mit Rauschgift müssen sich ein 62-jähriger Mann aus Hilversum und eine 35-jährige Frau aus Utrecht vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz verantworten. Die Frau soll zwischen Februar und April 2016 im Auftrag eines holländischen Drogenhändlers in drei Fällen insgesamt acht Kilo Marihuana zu einem Kiosk in Neumühl geliefert haben. Bei der letzten Tat soll der 62-Jährige mit ihr zusammen im Auto seines Sohnes nach Duisburg gefahren sein.

Die Polizei, die Telefongespräche der 35-Jährigen überwachte und die letzte Drogenlieferung observierte, griff am 1. April in Duisburg zu: Drei Kilo Marihuana wurden sichergestellt, die Angeklagten festgenommen. Seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft.

35-Jährige gesteht, 62-Jähriger bestreitet

Die Angeklagte, die bereits bei der Polizei umfassend gestand, räumte am Freitag die Anklagevorwürfe rückhaltlos ein. „Ich war erst einige Monate zuvor aus dem Gefängnis gekommen.“ Dann sei sie Angeboten, pro Drogenfahrt bis zu 350 Euro zu kassieren, wieder erlegen. „Aber ich wollte wieder aufhören.“ Sie habe deshalb gedacht, den Mitangeklagten, der Interesse an einem Zuverdienst geäußert habe, als Nachfolger aufzubauen. „Bei der Fahrt wollte ich ihm zeigen, wie das so geht.“

Der 62-Jährige bestreitet das. Wie die Drogen in seinen Wagen gekommen seien, wisse er nicht genau. Vielleicht als er in Arnheim das Auto für zehn Minuten verlassen habe, um besonderes Futter für seinen Hund zu kaufen. („Wie das heißt? Weiß ich nicht.“) Oder das Rauschgift sei in einem Paket gewesen, dass die Angeklagte unterwegs in einem Bekleidungslager abgeholt habe. („Ich dachte, da seien Textilien drin.“) Nach Duisburg sei er nur gekommen, um sich die Stadt anzusehen. („Ich war ja vorher noch nie da.“) Den Vorsitzenden veranlasste das zu einer spöttischen Bemerkung: „Sie geben einer ganzen Region touristische Hoffnung.“

Bis 13. Oktober sind zwei weitere Verhandlungstage geplant.