Die Hafengesellschaft Duisburg hat das Gelände der im Sommer stillgelegten Papierfabrik gekauft. Dort sollen jetzt Logistikfirmen angesiedelt werden.

  • Das Gelände der stillgelegten Papierfabrik in Walsum wird zum Logistikzentrum
  • Die Hafengesellschaft Duisport hat das 40 Hektar große Gelände am Rhein gekauft
  • An der 500 Meter langen Kaimauer soll ein weiteres Container-Terminal entstehen

Logport VI entsteht auf dem Gelände der stillgelegten Papierfabrik in Walsum. Die Hafengesellschaft Duisport hat das 40 Hektar große Gelände am Rhein gekauft und will es ab dem nächsten Jahr als Logistikstandort vermarkten.

„Wenn ein Industriebetrieb nach Jahrzehnten schließen muss, ist das immer bitter“, blickte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) auf das Ringen um den Erhalt der Walsumer Papierfabrik zurück: „Aber jetzt schauen wir nach vorn.“ Wichtig sei, dass es für die Fläche eine unmittelbare Anschlussnutzung gebe.

„Querspange“ zur Autobahn

„Wir können jetzt auch in Duisburg wieder eine Antwort geben“, freute sich Hafen-Chef Erich Staake, der in der letzten Jahre häufiger beklagt hatte, bei Ansiedlungsanfragen wegen Flächenmangels nur abwinken zu können. Einen einstelligen Millionenbetrag habe man als Kaufpreis zu zahlen, einen „deutlich zweistelligen Millionenbetrag“ werde man in die Räumung und Aufbereitung des Geländes investieren. Ende 2017 könnte die erste Neuansiedlung erfolgen, sagte Staake am Dienstag.

Abgerissen und vermarktet wird von Süden nach Norden des Geländes, bis zuletzt bleibt eine große Lagerhalle stehen, die vielleicht auch einen neuen Nutzer interessieren könnte.

Nach Überprüfung des baulichen Zustandes soll an der 500 Meter langen Kaimauer am Rhein ein weiteres Container-Terminal entstehen. Über einen Bahnanschluss verfügt das Papierwerksareal bereits, und über eine bessere und anwohnerfreundliche Straßenanbindung an die A 59 wird bei Stadt, Land und Bund intensiv nachgedacht. Minister Groschek sprach von einer „Querspange“, deren Finanzierung jetzt zu klären sei. Dabei gehe es, so der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir, um eine „ganzheitliche Lösung“ unter Nutzung bereits fertiger Planungen für Umgehungsstraßen im Duisburger Norden.

Oberbürgermeister Sören Link (SPD) bedauerte, dass eine Rettung der Papierfabrik nicht gelungen sei, begrüßte aber zugleich, „dass nun an gleicher Stelle wieder neue Arbeitsplätze geschaffen werden. 270 Beschäftigte hatte das im Sommer stillgelegte Papierwerk, und der Hafen-Chef äußerte sich zuversichtlich, dass auf dem Gelände doppelt so viele Arbeitsplätze entstehen könnten.

Nach Logport I auf dem alten Krupp-Areal in Rheinhausen sind weitere Logports in Wanheim und Hohenbudberg entstanden. Logport IV entsteht in Kamp-Lintfort, die Nummer V ist in Oberhausen geplant. Staake: „Vielleicht erleben wir ja noch Logport X.“