Duisburg. Mit einer zweimal ausverkauften Wagner-Gala sind die Duisburger Philharmoniker in die Saison 2016/17 gestartet und in die Mercatorhalle zurückgekehrt.

Strahlende Musiker, ein langer Begrüßungsapplaus, ein glücklicher Generalmusikdirektor, ein Solisten-Trio von Weltrang – das 1. Philharmonischen Konzert war die mit Spannung erwartete, würdige Rückkehr der Duisburger Philharmoniker in die Mercatorhalle. Das Wagner-Zitat „Dich, teure Halle, grüß’ ich wieder“, mit dem Elisabeth ihrer Freude über die Rückkehr des Ritters und Sängers Tannhäuser in die Sängerhalle Ausdruck verleiht, beschreibt den Geist des Abends.

Denn die vier Jahre im Theater am Marientor haben einerseits dem Orchester viel Kraft abverlangt, andererseits Publikum gekostet. Von der 95-prozentigen Auslastung, die die Philharmonischen Konzerte vor der Schließung der Mercatorhalle hatten, entfernten sich die Abende im TaM deutlich. Dennoch war es ein glücklicher Zufall, dass das Theater als Ausweichspielstätte zur Verfügung stand.

„Ganz Duisburg darf sich freuen“

Auch für Oberbürgermeister Sören Link war die Rückkehr ein „bewegender Moment“. Er sagte: „Ganz Duisburg darf sich freuen, dass wir unsere Mercatorhalle zurück haben.“ Nach einer „quälend langen Zeit des Übergangs“ sei die Wiedereröffnung der Mercatorhalle ein „wichtiger Meilenstein für das Musikleben der Stadt“. Link dankte allen, die für die pünktliche Rückkehr gesorgt haben, allen voran dem Projektverantwortlichen, Kulturdezernent Thomas Krützberg.

Zwar gab es einige Unmutsäußerungen – offenbar hatte die Sanierung manchen zu lange gedauert – aber ein Großteil der Schließungszeit war ja den Gutachten geschuldet, mit denen der schlimme Pfusch am Bau für juristische Auseinandersetzungen dokumentiert werden musste. Will die Stadt sich doch möglichst viel von den 17 Millionen Euro Sanierungskosten zurück holen.

"Der Saal ist auch eine Herausforderung"

Link bedankte sich auch bei den Abonnenten, von denen viele den Philharmonikern treu geblieben seien. Es freue ihn für GMD Giordano Bellincampi, dass ihm in seiner letzten Duisburg-Saison dieser „strahlend schönen Konzertsaal“ zur Verfügung steht.

Der ist schön und sensibel, wie sich im Konzert zeigte. Nach vier Jahren im TaM haben die Musiker offenbar trainiert, mit viel Kraft und lautstark gegen die schwammige Theater-Akustik anzuspielen. Das ist jetzt in der Mercatorhalle, die ja für ihre Akustik auch vom Duisburger Geigenvirtuosen Frank Peter Zimmermann gerühmt wird, nicht mehr nötig. So geriet der Orchesterklang doch sehr laut und wuchtig, dagegen kamen selbst die großartigen Solisten Anja Kampe (Sopran), Torsten Kerl (Tenor) und John Lundgren (Bariton) nur schwer an.

„Der Saal ist auch eine Herausforderung“, räumte Bellincampi anschließend ein. „Er ist ein gutes Instrument, wir brauchen Zeit, das richtig zu spielen.“