Duisburger Kaufhaus stellt sich schon auf Ostern ein
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Duisburg. Noch gut zwei Monate, dann ist Weihnachten. Im Duisburger "Knüllermarkt" jedoch ist bestellungstechnisch schon Ostern. Im Kaufhauf hingegen hat Weihnachten noch gar nicht angefangen. Ein Streifzug durch die Dekoabteilungen. Mit weihnachtlicher Fotostrecke!
Ein älterer Herr wird von seiner Frau Richtung Kasse gezogen. Seine Beute hält er fest, seinen Namen mag er nicht nennen, dabei hat er gar nichts Anstößiges in Händen. Nur einen gut 80 cm großen schneeweißen Weihnachtsmann mit goldenen Applikationen.
Während in den meisten Blumenläden, Buchhandlungen, Dekorationsgeschäften noch das Herbstliche dominiert, ist der Knüllermarkt im ehemaligen Boeckerhaus schon voll auf Weihnachten getrimmt. Draußen gibt's noch ein paar Regal-Meter zu Halloween - Hexen nebst Besen, Gespenster und Spinnennetze, drinnen noch wenige Tische mit putzigen Igeln und großaugigen Eulen, „aber die kommen jetzt auch weg”, erklärt Christiane Möser. Und dann ist nur noch Fröhöhliche Weihnacht überall.
Abertausende Kisten
Christiane Möser, die Vertreterin der Geschäftsführung, herrscht über abertausende Kisten. Was unten aus den Regalen herausgezogen wird, rutscht von oben aus vier Etagen nach: Unfassbarerweise ist das ganze ehemalige Boeckerhaus bis unters Dach voll mit Ware. Vier Stockwerke Lager. Und der Keller ist auch voll. Hier stehen vor allem die schweren Sachen: Kerzen in Kisten. Zentnerweise Deko-Granulat. Reihenweise kunstvoll gestapelt. Mannshoch. Und noch höher. Hilfreicherweise guckt aus manchen der Kartons die Ware raus. Im ehemaligen Küchenbereich warten Engel auf ihren Einsatz, die Lichterketten stehen im alten Cafe´, der Kühlraum: voll, eine kleine Pförtnerloge: voll. Nur die alten Rolltreppen sind auf magische Weise leer geblieben, vermutlich weil die Kisten zu groß für die Treppenstufen sind.
Zwei Räume mit riesigen Tischen zum Verpacken warten darauf, mit zig Saisonkräften bevölkert zu werden, damit kilometerweise Klarsichtfolie um dekorierte Tabletts gewickelt werden kann. Fest angestellt arbeiten hier etwa 25 Leute, bis zu 90 werden es in den nächsten Wochen. „Das sind fast immer die gleichen, ein eingespieltes Team”, erzählt Möser.
Zwerg mit Rauschebart
Barbara Grützner zerrt ihre Einkaufsbegleitung in eine Ecke des Geschäfts, um ihr einen putzigen Zwerg mit Rauschebart und roter Zipfelmütze zu zeigen. „Eigentlich sind wir ja wegen Halloween hier”, sagt die Oberhausenerin ein bisschen entschuldigend. Und „eigentlich bin ich ja kein Typ für Kitsch” ergänzt sie noch. Uneigentlich muss sie aber doch jedesmal eine Runde drehen, und Kitsch zu Weihnachten ist eben doch ein Muss.
Die Galeria Kaufhof glänzt auch jedes Jahr mit einem Weihnachtsmarkt. Bislang findet man hier aber nur Adventskalender und Spekulatius. „September ist uns echt zu früh”, sagt Johanna Groeneweg-de Kroon, die Geschäftsführerin.
Start Ende Oktober
Los geht es hier Ende Oktober, ein Schwerpunkt wird Weihnachtsbeleuchtung mit LEDs sein. „Wir bieten vor allem Produkte aus deutscher und europäischer Produktion, setzen auf Qualität.” Da der Baum ja sehr „kurzlebig” ist, will die Galeria Anregungen für das Schmücken des ganzen Hauses geben.
Günstiger Kitsch hier, Qualitätsware da - zumindest bei den Farben der Saison sind sich Kaufhof und Knüllermarkt einig: Elfenbein und Schokobraun, dazu noch eine Prise Gold, und schon wird aus der Krüppelkiefer ein schöner Baum.
Duisburger Kaufhaus stellt sich schon auf Ostern ein
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