Duisburg. Duisburger Sandburg ist mit 14,15 Meter zwar die höchste der Welt - den Eintrag ins Guinness-Buch gibt es für das Werk im Landschaftspark aber nicht.
Mit Spannung haben die Baumeister der größten Sandburg der Welt auf die Entscheidung im Landschaftspark Duisburg-Nord gewartet. Freitagmittag wurde gemessen, ob das Gebilde tatsächlich den bisherigen Weltrekord von 13,97 Metern aus Miami schlägt. Und das tat es: Genau 14,15 Meter zeigte der Messstab von Rekordrichterin Sofia Eleonora Greenacre an. Damit steht in Duisburg zwar die größte Sandburg der Welt, anerkennen wird das Guinness-Buch diesen Rekord aber nicht. Das Problem: Möglicherweise befinden sich nach dem Teileinsturz der Burg vor einigen Tagen noch Reste der Verschalung in den Sandmassen.
Da die Carver nicht garantieren können, dass wirklich alle Verschalungen - die in dem Fall als Hilfsmittel gelten würden - auch entfernt wurden und die Burg aus purem Sand besteht, könne der Rekord nicht ins Guinness-Buch aufgenommen werden, so die Erklärung. "Nichtsdestotrotz ist es vollkommen klar, dass diese Kreation einzigartig ist", begründete Jurorin Greenacre das Juryergebnis. "Und obwohl es kein Guinness World Records-Titel ist, ist die Burg ein Gewinner der Herzen. Herzlichen Glückwunsch." Ein lang gezogenes „Oooooh“ der Enttäuschung erklang aus hunderten Mündern.
"Als die Höhe bekanntgegeben wurde, war alles himmelhoch jauchzend. Jetzt müssen wir in den sauren Apfel beißen", sagte der künstlerische Leiter des Projektes, Benno Lindel. "Wir müssen uns jetzt zusammensetzen und überlegen, wie es weitergeht."
Rekord könnte noch im Nachhinein anerkannt werden
Duisburg ist Weltrekord! Aber nicht @GWR pic.twitter.com/ACHVUj8MBt
— Kathrin Migenda (@KathrinMimi) 2. September 2016
Zwar gebe es laut Rekordrichterin Greenacre noch eine Chance, den Rekord im Nachhinein anerkennen zu lassen, dass die Carver diese Möglichkeit nutzen, sieht aber derzeit nicht so aus. Neutrale Zeugen müssten dann beim Abtragen der Burg an dem 12. September dabei sein und und der Abbau müssten komplett mit Videoskameras dokumentiert werden, um zu beobachten, ob noch Verschalungsholz verschüttet war.
"Wir sehen das sportlich", sagte Michael Jacobi vom Veranstalter Schauinslandreisen. "Wir haben noch Hoffnung, dass es was wird. Wir akzeptieren aber das Regelwerk." In erster Linie sei es auch um die Begeisterung beim Publikum gegangen - und das strömte auch wegen der Sandburg in den Landschaftspark. Der verzeichnete im August 2016 mit 141.824 Gästen die höchste Besucherzahl für einen August seit Beginn der Erfassung.
Trotz der Ernüchterung sollen die Feiern am Finaltag wie geplant über die Bühne gehen. Ab 17 Uhr können sich Schaulustige an der XXL-Sandburg in Foto-Spots in Szene setzen. Ab 18.30 Uhr besingt Schlagerkönig Jürgen Drews dann die Burg. Die bleibt übrigens bis zum 11. September noch im Landschaftspark stehen, dann soll sie wieder abgetragen werden. (mawo/mit dpa)