Wie gut, dass die Schule erst am Mittwoch beginnt. Ein Besuch auf der Sedanwiese.

Erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der Sedanwiese. Staugefahr besteht glücklicherweise am Abhang nicht. An Rechts vor Links und sonstige Regeln hält sich allerdings auch keiner. Die Devise lautet: Bahn frei! Wie gut, dass die Schule erst am Mittwoch wieder beginnt.

Auf die richtige Technik kommt es an

„Am besten ist es, wenn man sich auf den Bauch legt, dann ist man am Schnellsten”, weiß Louis. Der Achtjährige hat sich die MSV-Mütze tief ins Gesicht gezogen. Bevor er startet, beobachtet er die Kulisse. „Das ist viel besser als Schule.” Später starten er und seine Freunde Laureen und Nils das Experiment, wie viele Kinder auf einen Schlitten passen. Füße hoch, Hände hoch und laut jauchzen! Runter geht's. Über kleine Hügel ins Tal. Und wehe, jemand steht im Weg. Louis hat das Lenken und Bremsen extra geübt. Mit den Füßen gibt er die Richtung vor.

Runter geht's!
Runter geht's! © WAZ

„Das ist ewig her, dass mal so viel Schnee lag”, wundert sich Elke Winkelkötter. Der Schlitten, den sie mit Tochter Clara den Kaiserberg hochgezogen hat, ist schätzungsweise 40 Jahre alt. Mindestens. Schon Generationen vor ihr haben das Gefährt benutzt. Das ist dem Familienschätzchen wahrlich nicht anzumerken. Es fährt wie eh und je. „Früher sind die Jugendlichen immer die Todesbahn hinuntergefahren. Die Wiese wurde so genannt, weil sie so steil war”, erinnert sich die Mutter und schaut Clara hinterher. „Da war richtig Partystimmung.”

Zum Wochenstart werden übrigens nicht nur junge Rodler gesichtet. So mancher Erwachsener hat sein Holzgefährt entstaubt. So wie Frank Kopatschek. Seine Kinder, 13 und 16 Jahre alt, finden die Kufenflitzer mittlerweile „uncool”. Also hat der Vater sich das gute Stück flott gemacht – mit Bratenfett. Das macht das Vergnügen noch eine Spur schneller. Das die Jüngeren verwundert schauen, stört ihn nicht. „Hier will jeder seinen Spaß haben.”

Tee sorgt für wärmende Momente

Viele, die einen längeren Ausflug in die weiße Pracht geplant haben, wussten, worauf sie sich einlassen. Sie schlürfen zwischendurch warmen Tee. Nur bis der an den halb gefrorenen Füßen ankommt, dauert es ein bisschen. Da hilft nur eins: Warmmachen fürs Schlittenfahren.