Für Rafael Sars war 2016 das erste Mal: Der Schlagzeuger (25) der Duisburger Philharmoniker, der aus einem niederländischen Örtchen bei Roermond kommt, feierte bei den „Safety Last“-Abenden im Juli seine persönliche Sommerkino-Premiere. Und diese wird er immer in Erinnerung behalten.
„Das war für uns alle ein Highlight“, sagt der Musiker, der seit 2014 bei den Philharmonikern ist und diesmal zu den 20 Auserwählten zählte, die mit Komponist und Dirigent Carl Davis bei „Safety Last“ zusammenarbeiten durften. „Er war total locker und hat uns immer sehr viel gelobt. Eine unserer geplanten Proben ließ er sogar ausfallen. Für mich war das ein absoluter Vertrauensbeweis“, sagt Sars. Auch der Kontakt zu den Besuchern sei ein ganz besonderer gewesen. „Ich konnte erkennen, dass die Leute in den ersten Reihen nicht nur auf die Leinwand, sondern ganz oft auch uns angeschaut haben.“ Und die für ihn unsichtbaren Gäste in den hinteren Reihen hat er ständig lachen hören. „Da wussten wir, dass es funktioniert. Und wenn ich merke, dass ich dem Publikum an diesem Abend etwas Schönes mitgeben konnte, dann ist das der absolute Glücksmoment.“
Vier Schlagzeuger gibt es bei den Philharmonikern, zwei durften diesmal bei den Filmkonzerten mitmachen. Und auf Sars wartete die Herausforderung in punkto Vielseitigkeit, galt es für ihn doch, 20 verschiedene Instrumente zu spielen. Ob große oder kleine Trommel, ob Hupe oder Klingel, ob Glockenspiel oder Holzblock: Jeder seiner Schläge musste auf die Zehntelsekunde sitzen, damit sein erzeugter Klangmoment optimal mit dem Filmgeschehen auf der Leinwand harmoniert. „Der Film gibt uns das Tempo vor, das ist etwas anders als in einem normalen Konzert“, so Sars. Als Hilfsmittel steht ihm ein kleiner Monitor zur Seite, auf dem der Film läuft. Denn die Leinwand selbst hat er ja nun einmal immer im Rücken.
Pauken und Trommeln waren bei den Freilufteinsätzen in der Gießhalle mit besonderen Plastikfellen bezogen. „Die sind unempfindlicher, weil die Schlagzeuge an diesen drei Tagen immer im Landschaftspark blieben“, erklärt der Musiker. Jedes der drei Filmkonzerte sei übrigens ein Stück weit anders abgelaufen. „Es gibt nicht den einen Ablauf“, sagt Sars. „Jeder Abend muss für das jeweilige Publikum maßgeschneidert sein.“