Duisburg. . Am Samstag, 20. August, wird eine Ruhrgebietsinstitution gefeiert: die Bude. Der 1. Tag der Trinkhallen lädt Fans der Büdchenkultur zum Mitfeiern ein.

  • Tag der Trinkhallen am 20. August trifft schon im Vorfeld auf goße Zustimmung
  • 19 Buden im Stadtgebiet beteiligen sich mit eigenen Aktionen
  • Sechs Kioske in Ruhrort und der Innenstadt bieten von 16 bis 22 Uhr Kulturprogramm

Hut ab! Das muss man erstmal schaffen: Eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen und schon mit der bloßen Ankündigung eine Riesenbegeisterung bei Medienvertretern und Publikum zu ernten, ohne dass auch nur ansatzweise irgendwas gelaufen ist.

Gelungen ist dieses Kunststück der Ruhr Tourismus GmbH (RTG), die den 1. Tag der Trinkhallen ins Leben gerufen hat. Der läuft zwar erst am kommenden Samstag (20. August), doch allein die Aussicht auf den Budenzauber, der dann steigen soll, hat schon einer Menge Menschen helle Vorfreude beschert.

Schlender-Tour

„Die Resonanz war bislang weit größer, als wir zu träumen gewagt haben“, sagt Nina Dolezych, Pressesprecherin der RTG. Was auch der eine oder andere Budenbesitzer in Duisburg bestätigen kann. „Seit bekannt ist, dass wir dabei sind, kommen auch Menschen zu uns, die bisher noch nicht zu unserer Kundschaft gehörten“, erzählt Birgit Fuchs, die eine Trinkhalle an der Johanniterstraße betreibt. „Die Leute fahren mit dem Rad rum und fragen bei den verschiedenen Buden, ob sie auch bei dem Tag mitmachen.“

Allein in Duisburg machen 19 Kioskbesitzer mit. Sie alle hatten sich für ein Kulturprogramm beworben, das die RTG am Samstag 50 „Budisten“ im Ruhrgebiet sponsert. Ausgewählt haben die Kuratoren der einzelnen Kultursparten auch sechs Duisburger Trinkhallen. Der Zuschlag erfolgte aber nicht aufgrund der besonderen Qualität der Buden. Wichtig waren einerseits die örtlichen Gegebenheiten, denn eine Musik- oder Theatertruppe braucht für einen Auftritt nun mal mehr Raum als Autoren für eine Lesung.

Andererseits, so erklärt es Nina Dolezych, war es der RTG wichtig, dass die ausgewählten Kultur-Buden möglichst fußläufig, zumindest aber gut mit dem Fahrrad zu erreichen sind: „Das Programm läuft von 16 bis 22 Uhr. Wir möchten, dass die Besucher von einer Bude zur nächsten schlendern, um möglichst viele unterschiedliche Auftritte mitzukriegen.“ Deshalb liegen drei der Trinkhallen mit Kulturprogramm in Duisburg-Ruhrort, die anderen drei sind in der Innenstadt zu finden.

Das bedeutet nun aber nicht, dass an den anderen Büdchen gar nichts läuft. Im Gegenteil, mit ihrer Bewerbung haben sich die Trinkhallenbesitzer dazu verpflichtet, am 20. August selbst etwas Besonderes für ihre Kunden auf die Beine zu stellen. Der Fantasie waren da keine Grenzen gesetzt, und so reicht das Angebot an den anderen 13 Trinkhallen in Duisburg vom Grill- und Nachbarschaftsfest über Sonderpreise bis hin zu kostenlosen Leckerbissen, Sektempfängen und Zauberervorführungen für die Jüngsten.

Gratis dazu gibt es allenthalben das, was eine wirkliche Bude ausmacht: Quätschken, Dönekes und Gespräche, egal über welches Thema.