Duisburg. Aus der öden Duisburger Bahnhofsplatte wird endlich ein ansehnlicher Bahnhofsvorplatz. Teile der künftigen Gestaltung sind schon jetzt erkennbar.

Helle Treppenstufen im Norden, Platz für eine Abschiedsküsschen im Süden: Aus der öden Bahnhofsplatte, einem Langzeit-Ärgernis, wird endlich ein ansehnlicher Bahnhofsplatz. Zur Zeit laufen die Arbeiten auf Hochtouren, die Grundzüge der späteren Gestaltung zeichnen sich bereits ab.

Dass sich etwas tut, sieht vor allem der ankommende Reisende, der aus dem Hauptbahnhof tritt. Für ihn ist ein „Roter Teppich“ in Arbeit, „geknüpft“ aus roten Betonplatten, die für die eigentlich vorgesehenen Stahlplatten stehen, die aber nicht rutschsicher gewesen wären. So geht’s über die roten Platten, gerahmt durch Pflaster in drei Graustufen in die Stahlstadt.

In Arbeit ist derzeit eine Hälfte des „Teppichs“, die zweite folgt im Anschluss. Der Weg in den Bahnhof muss schließlich während der Bauzeit gewährleistet bleiben. Schon fertig sind im Süden des künftigen Bahnhofsvorplatzes die Taxistellplätze, Behinderten-Parkplätze und Kiss & Ride-Plätze für alle, die ihren Liebsten oder ihre Liebste nur schnell absetzen wollen. Der dortigen Fahrradabstellanlage fehlt noch das Dach.

Erdreich wird mit Kunstharz gestaltet

Dafür ist am anderen Ende des 360 Meter langen und 100 Meter breiten Platzes schon deutlich zu sehen, welcher Aufwand mit der endgültigen Platzgestaltung verbunden ist. Denn die Abdeckelung der Autobahn A 59 hat ein nennenswertes Gefälle in Richtung Norden und Medienhaus, das für eine spätere Nutzung, etwa für Veranstaltungen, auf ein einheitliches Niveau gebracht werden muss – daher die Treppenstufen, die die Umrisse der späteren „Bühne“, also des Mittelteiles des Platzes schon markieren.

Dahinter wird später Erdreich aufgeschüttet und mit einer Schicht Kunstharz endgültig gestaltet. Vorher müssen allerdings noch Leitungen im neuen Untergrund verlegt werden, beispielsweise für eine lange Wasserdüsenreihe vor der geplanten Bank im XXL-Format, die das Markenzeichen des neuen Platzes werden soll.

4,9 Millionen Euro sind für die Platzgestaltung eingeplant

Apropos Leitungen. Auf einige davon stießen die Bauarbeiter höchst unerwartet bei Kanalarbeiten an der Westseite des Komplexes aus Bahnhof, Ibis-Hotel und Medienhaus. „Da lag Fernwärme, wo sie nicht hätte sein dürfen“ berichtet Thomas Pfeifer vom städtischen Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement.

Ganz im Norden des künftigen Platzes, wo jenseits der Mercatorstraße bis vor einen Wochen noch eine Skater-Anlage stand, wird die alte Überführung über die A 59 saniert. In Richtung Innenstadt gehen die Arbeiten am Bürgersteig und Parkstreifen der bald nur noch zweispurigen Mercatorstraße zügig voran, und an der Friedrich-Wilhelm-Straße ist der neue Mittelstreifen schon sichtbar.

4,9 Millionen Euro sind für die Platzgestaltung eingeplant, weitere 1,4 Mio für die Mercatorstraße. Abgeschlossen sollen die Arbeiten Ende 2017 sein. „Wir versuchen, früher fertig zu werden“, sagt Pfeifer.