Duisburg. . Zwei Schubboote brachten das normalerweise in Homberg ankernde Schulschiff zur Werft. Nach Abschluss der Arbeiten geht es zurück ans linke Rheinufer.

Ein außergewöhnlicher Schubverband wird sich in der nächsten oder übernächsten Woche ein zweites Mal über den Rhein bewegen: je ein Schubboot vorne und hinten, mittendrin das Schulschiff „Rhein“. Einmal 3000 PS und einmal 1400 PS waren aufgeboten, dabei ging es nur um eine Strecke von zwei Kilometern, die zurückzulegen war. Einmal über den Rhein, dann ein Stück durch den Hafen zur Neuen Ruhrorter Schiffswerft.

Kaum war der jüngste Jahrgang frisch gebackener Binnenschiffer auf dem Schulschiff „Rhein“ verabschiedet (wir berichteten), wurden alle Verbindungen zum Festland gekappt: kein Strom mehr und kein Wasser. Das Schulschiff, sonst fest vertäut im Homberger Eisenbahnhafen, brauchte ein paar Routinearbeiten: Unterboden abstrahlen, neuer Farbanstrich und die alle zehn Jahre fällige Schiffsuntersuchung. Die Dauer des Werftaufenthalts der „Rhein“ wird auch eine Woche bis zehn Tage geschätzt.

Das schwimmende Klassenzimmer zur Werft geschoben

Und weil auch Schiffsjungen und Schiffsmädchen von Imperial Logistics International (mit Sitz in Ruhrort) während ihrer mehrmonatigen Schulblöcke auf dem Schulschiff wohnen und lernen, sei es für Imperial „Ehrensache“ gewesen, kostenfrei „für den notwendigen Schub bis zur Werft zu sorgen“.

Mit vereinten Kräften zogen und schoben Imperial-Schubschiff „Herkules IX“ und Hafenschubboot „Thyssen 1“ das schwimmende Klassenzimmer zur Werft. Wenn am 5. September 69 neue Binnenschiffer-Azubis einziehen, soll das Schulschiff längst wieder am vertrauten Platz liegen.

Aber schon vorher kann man das Schiff für Fortbildungslehrgänge buchen. Insgesamt 95 Kojen stehen für Lehrgangsteilnehmer und Dozenten an Bord bereit. Und selbstverständlich sind Strom und Wasser dann auch wieder angeschlossen.

Für das 3000 PS starke Schubschiff „Herkules IX“ und seine Besatzung war die Tour mit der „Rhein“ auf die andere Rheinseite eine kleine Abwechslung – allerdings auch nur für rund für 90 Minuten. Normalerweise pendelt der schwimmende Kraftprotz mit mehreren Leichtern vor sich zwischen Duisburg und Leverkusen. Die deutlich kleinere und PS-schwächere „Thyssen 1“ gehört zur Flotte von Thyssen-Krupp und ist im normalen Dienst im Schwelgernhafen im Einsatz.

Die beiden Schubboote werden auch erneut zusammenarbeiten, wenn die „Rhein“ nach Abschluss der notwendigen Arbeiten erneut den Rhein“ quert.