Duisburg. Am sechsten Jahrestag des Loveparade-Unglücks wird es wieder die “Nacht der 1000 Lichter“ geben, mit der der Toten und Verletzten gedacht wird.

In Duisburg wird am Sonntag der Opfer des Loveparade-Unglücks vor sechs Jahren gedacht. An einer engen Stelle waren am 24. Juli 2010 21 junge Menschen erdrückt worden. Mindestens 652 Menschen wurden dabei verletzt, einige von ihnen schwer. Viele leiden bis heute schwer an den Folgen ihrer Verletzungen.

Wie in den Vorjahren ist wieder eine "Nacht der 1000 Lichter" im Unglückstunnel und an der Gedenkstätte geplant. Bei der öffentlichen Veranstaltung entzünden die Besucher ab 21 Uhr hunderte Grablichter. Zuvor gibt es am Nachmittag zur Unglücksstunde gegen 17 Uhr bereits eine nichtöffentliche Gedenkstunde, die Angehörigen und angemeldeten Traumatisierten vorbehalten ist. Zu den Gedenkveranstaltungen werden erneut auch Angehörige aus China, Spanien, Italien und Australien erwartet. Auf Wunsch werden zahlreiche Notfallseelsorger die Familien begleiten.

Auch interessant

Auch die Gedenkveranstaltung am Samstag in der Salvatorkirche fand auf Wunsch der Angehörigen nichtöffentlich statt. Pfarrer Jürgen Thiesbonenkamp, Kuratoriumsmitglied der "Stiftung Duisburg 24.7.2010", rief in einer Ansprache zur Aufklärung der Katastrophe auf. Es gehöre auch zur Würde der Verstorbenen, dass ihnen Gerechtigkeit widerfahren müsse, sagte der Vorsitzende des rheinischen Bibelwerks und langjährige Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe.

Nachdem das Landgericht Duisburg die Eröffnung eines Strafprozess abgelehnt habe, müssten nun juristisch und politisch neue Anstrengungen unternommen werden, "dass die Namen der Verstorbenen nicht noch lange dieser Ruhelosigkeit ausgesetzt bleiben", erklärte Thiesbonenkamp laut Predigtext am Vortag des Jahrestags. Er rief die Trauernden auf, sich gerade im Namen der Opfer dem Leben zu öffnen, das diesen verwehrt geblieben sei zu leben. (dpa/epd)

Nacht der 1000 Lichter in Duisburg

.
. © dpa | dpa
Ein Lichtermeer für die Toten der Loveparade 2010: Fünf Jahre...
Ein Lichtermeer für die Toten der Loveparade 2010: Fünf Jahre... © dpa | dpa
... nach dem tödlichen Gedränge auf der Techno-Party...
... nach dem tödlichen Gedränge auf der Techno-Party... © dpa | dpa
... haben die Hinterbliebenen und Verletzten am Vorabend des Jahrestags an jene 21 Menschen erinnert, die genau an dieser Stelle ihr Leben verloren. An der Rampe,...
... haben die Hinterbliebenen und Verletzten am Vorabend des Jahrestags an jene 21 Menschen erinnert, die genau an dieser Stelle ihr Leben verloren. An der Rampe,... © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
... die am 24. Juli 2010 Zu- und Ausgang fürs Loveparade-Gelände auf dem alten Güterbahnhof war,...
... die am 24. Juli 2010 Zu- und Ausgang fürs Loveparade-Gelände auf dem alten Güterbahnhof war,... © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
... trafen sie sich wie in den Vorjahren zum stillen Gedenken. Zur Rampe...
... trafen sie sich wie in den Vorjahren zum stillen Gedenken. Zur Rampe... © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
... kamen die Besucher damals durch einen Tunnel - an dessen Ausgang bildete sich am Nachmittag das tödliche Gedränge.
... kamen die Besucher damals durch einen Tunnel - an dessen Ausgang bildete sich am Nachmittag das tödliche Gedränge. © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
13 Frauen und acht Männer starben, mehr als 500 weitere wurden verletzt.
13 Frauen und acht Männer starben, mehr als 500 weitere wurden verletzt. © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
An der Unglücksstelle erinnert seit dieser Woche eine neue Gedenkplatte des Duisburger Künstlers Rüdiger R. Lorenzo Eichholtz an die Toten. Der Satz...
An der Unglücksstelle erinnert seit dieser Woche eine neue Gedenkplatte des Duisburger Künstlers Rüdiger R. Lorenzo Eichholtz an die Toten. Der Satz... © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
...
... "Liebe hört niemals auf" in sieben Sprachen - den Muttersprachen der Gestorbenen - soll den Trauernden Trost zusprechen. Über dem Trauerort... © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
... wurden zudem acht Nationalfahnen gehisst.
... wurden zudem acht Nationalfahnen gehisst. © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
Auf der Treppe an der Seite der Rampe...
Auf der Treppe an der Seite der Rampe... © dpa | dpa
... stellten Angehörige 21 Blumentöpfe ab. Jeder Topf steht symbolisch für ein Todesopfer. Am Ort der Massenpanik...
... stellten Angehörige 21 Blumentöpfe ab. Jeder Topf steht symbolisch für ein Todesopfer. Am Ort der Massenpanik... © dpa | dpa
... legten Menschen zudem Blumensträuße und Kerzen nieder oder stellten Fotos ihrer Angehörigen auf. Einige weinten. Andere...
... legten Menschen zudem Blumensträuße und Kerzen nieder oder stellten Fotos ihrer Angehörigen auf. Einige weinten. Andere... © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
... suchten Trost durch Gespräche oder Umarmungen.
... suchten Trost durch Gespräche oder Umarmungen. © Ralf Rottmann/Funke Foto Services | Funke Foto Services
Die juristische Aufarbeitung der Katastrophe...
Die juristische Aufarbeitung der Katastrophe... © dpa | dpa
... ist auch fünf Jahre danach noch lange nicht abgeschlossen - noch ist nicht einmal klar, ob es überhaupt zu einem Strafprozess gegen die Verantwortlichen kommt.
... ist auch fünf Jahre danach noch lange nicht abgeschlossen - noch ist nicht einmal klar, ob es überhaupt zu einem Strafprozess gegen die Verantwortlichen kommt. © imago/Revierfoto | imago/Revierfoto
1/17