Glitzernde Kleider, hohe Schuhe und tiefe Stimmen: Fünf Travestie-Künstler traten am Samstag bei der Benefiz-Gala von Michelle Charell im Grammatikoff vor etwa 150 Zuschauern auf. Die Veranstaltung ist Teil der „CSD-Kulturwoche.“ Das Geld kommt dem Duisburger Verein „DU Gay“ zugute.

Bevor es am Samstag aber losgehen konnte, mussten sich die Künstler erst einmal verwandeln: vom Mann zur Frau. Der Prozess dauert etwa zweieinhalb Stunden. „Erst kommt das Make-up, dann müssen wir bestimmte Partien verstecken und andere dafür herzaubern“, verrät Rainer Kummer alias Michelle Charell. So kommen etwa Schaumstoffteile an den Hintern und die Hüften, um weibliche Kurven zu erzeugen. Anschließend muss noch das richtige Outfit her, möglichst mit viel Glitzer und hohen Absätzen. Die Künstler tanzen teilweise in Schuhen, die zwölf Zentimeter hoch sind. „Da laufe ich aber besser drin als in Turnschuhen“, lacht Michelle Charell, die als Mann einen Dreitagebart trägt. Zum Auftritt wird der abrasiert.

Als der Vorhang am Abend aufgeht, begrüßt Käthe Köstlich im rotem Glitzerkostüm das Publikum mit dem Lied „Einmal um die Welt“ von Mary Roos. Die anderen vier Künstler kommen dazu, drehen sich um ihre eigene Achse und schwingen ihre weißen Glitzermäntel zur Musik. Mit dabei ist auch Dolly van Wyk, die im echten Leben Rolf Salz heißt und mit einer Frau verheiratet ist. „Ich sehe Travestie nicht nur auf die Szene beschränkt. Früher durften Frauen ja noch nicht auf die Bühne und da haben doch auch Männer die Rollen übernommen“, betont der 53-Jährige. Das Publikum, das im Takt mitklatscht und singt, ist begeistert.