Duisburg. Das Mannesmann-Gymnasium, seit sieben Jahren Europaschule, intensiviert den Austausch mit dem holländischen Kaninsky-Colleg.

Europäische Partnerschulen liegen für Duisburg sozusagen um die Ecke: Diese Erfahrung macht das Mannesmann-Gymnasium. Die Europaschule hat die vor zwei Jahren begonnene Partnerschaft mit dem Kandinsky-Colleg in Nimwegen intensiviert – erstmals haben Duisburger Schüler neben dem Austausch auch ihr Berufspraktikum im Nachbarland absolviert. Lehrer des Süd-Gymnasiums reisten zu gemeinsamen Fortbildungen mit der britischen Partnerschule der Niederländer in London. „Die kurzen Wege erleichtern und vereinfache vieles“, sagt Lehrer Alexander Werner.

Initiiert bei Bürgermeister-Treffen

„Eingestielt“ wurde der Kontakt von OB Sören Link und Hubert Bruls, Bürgermeister von Nimwegen und Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal. Es folgten Besuch und Gegenbesuch von Schüler-Lehrer-Delegationen, erste gemeinsame Projekte mit der Klasse 8 des bilingualen Zweiges am „Mannesmann“ folgten im vergangenen Schuljahr in den Bereichen Politik, Energie und Wasserwirtschaft.

Nun ist gerade der erste einwöchige Austausch gelaufen: Anfang Juni waren jeweils 25 holländische Schüler bei den Duisburgern, die in der vergangenen Woche eine Woche in Nimwegen die Schule besuchten und ebenfalls bei Gastfamilien wohnten. Die Verständigung erfolgte in Englisch. „Das Sprachniveau ist dort wesentlich besser als bei uns“, berichtet Lisa Brück, „das Kandinsky-Colleg ist komplett bilingual“. Auch der Anteil englischer Muttersprachler sei höher, berichten die Schüler. „Es liegt wohl daran, dass die Lehrer keine Beamten sind, das macht das System durchlässiger für Quereinsteiger“, vermutet Englischlehrer Alexander Werner.

Moderne Ausstattung der Partnerschule beeindruckt

Beeindruckt sind die Schüler von der Ausstattung ihrer Partnerschule – das Schulsystem ähnelt nach sechs Jahren Grundschule (ab dem 4. Lebensjahr) unseren Gesamtschulen. „Hochmodern, mit Smartboards, Beamern und W-lan in jedem Klassenraum“, sagt Tim Rissmann. Gemeinsam mit Lisa Brück konnte er dort auch sein Praktikum absolvieren. Beide lernten in Nimwegen auch eine „Übergangsschule“ lernen. „Dort lernen Zuwanderer zunächst Niederländisch, ehe sie in die Regelschulen wechseln“, erklären sie.

Das Fazit: rundum positiv. „Wir haben viele neue Freunde gefunden“, berichtet Sandra Reinartz. Der Kontakt werde auch deshalb bleiben, weil ein Wiedersehen problemlos möglich ist. Eine Wiederholung des Austausches soll es geben, möglicherweise auch weitere gemeinsame Projekte im Bereich Naturwisschaften und Geschichte. „Interesse besteht auf beiden Seiten“, so Alexander Werner.

Vier Europaschulen gibt es in Duisburg 

Das Prädikat Europaschule tragen in Duisburg neben dem Mannesmann- das Krupp-, Landfermann- und Abteigymnasium.

Sie bieten bilingulale Bildungsgänge an, in denen auch Fachunterricht in Englisch erteilt wird. Die Absolventen erreichen mit dem Abitur auch das C1-Level (Englisch).