Duisburg. . Die neue Ausstellung zeigt das Lebenswerk des erst kürzlich verstorbenen Künstlers Rolf-Gunter Dienst, der die Schau noch selbst mitkonzipiert hatte.
Als das Museum Küppersmühle mit den Planungen für seine aktuelle Ausstellung begann, konnte niemand ahnen, dass es die letzte große Retrospektive werden würde, die der Künstler Rolf-Gunter Dienst selbst mitkonzipiert hat. Im März dieses Jahres erst ist der in Berlin lebende Maler im Alter von 73 Jahren verstorben. Die Ausstellung mit dem Untertitel „Mein Gedicht heißt Farbe“ würdigt das gesamte Lebenswerk des Malers, der bereits mit 18 Jahren seine Laufbahn begann und parallel als Autor und Kunstkritiker gearbeitet hat.
Rolf-Gunter Diensts Leidenschaft galt der Farbe genauso wie der Literatur. Seine Werke, die auf den ersten Blick aus riesigen Farbfeldern bestehen, offenbaren meist erst bei einem genau prüfenden Blick, dass sie nicht komplett eben sind, sondern aus kleinen farbigen wie geschrieben wirkenden Kritzeleien bestehen, die der Künstler selbst als „Kürzel“ bezeichnet hat.
Künstler arbeitete in Serien
Diese Kürzel ziehen sich als sein Markenzeichen durch alle Schaffensphasen. Im Frühwerk sind sie noch gut erkennbar: Groß und bunt heben sie sich als Motiv vom Hintergrund ab. In den späteren Werken aber treten sie immer weiter zurück, unterscheiden sich nur in minimalen Nuancen vom Hintergrund und verleihen den Werken eine Art Textur.
Da Rolf-Gunter Dienst in Serien gearbeitet hat, habe sich das Museum entschieden, große Auszüge aus einzelnen Schaffensphasen zu präsentieren, erklärt Kuratorin Ina Hesselmann. So gibt es Räume, die ausschließlich monochrome Arbeiten zeigen: Ein Raum gilt den weißen Werke, eine anderer den schwarzen. Wobei auch hier der Schein trügt: Was zunächst komplett hell oder dunkel wirkt, besteht in Wirklichkeit aus zahlreichen übereinander gelegten Farben, die je nach Standpunkt und Lichteinfall changieren. Der genaue Blick lohnt.
Die Ausstellung läuft bis zum 18. September. Infos auf: http://www.museum-kueppersmuehle.de/