Stadtdirektor Reinhold Spaniel wehrt sich gegen Vorwürfe der CDU

Verwundert zeigt sich Stadtdirektor Reinhold Spaniel über die Kritik der CDU an der städtischen Flüchtlingspolitik. Die Vorwürfe weist er entschieden zurück. „Seit dem enormen Anstieg von Flüchtlingszahlen gab es in den letzten beiden Jahren eine Vielzahl von Vorlagen für den Ausschuss für Soziales und Gesundheit und den Rat, mit denen die Verwaltung die Politik an der Bewältigung der Flüchtlingskrise beteiligt hat“, erklärt der Sozialdezernent. In diesen Vorlagen seien alle „relevanten Fakten und Daten“ beschrieben. Die CDU vermisst ein Integrationskonzept der Stadt, wie ihr sozialpolitische Sprecher, Josef Wörmann, und Kreisvorsitzende, Thomas Mahlberg, erklärten. Der Stadtdirektor empfiehlt beiden, „diese Unterlagen zu studieren.“

Zudem habe es viele Abendveranstaltungen gegeben, bei denen die Bürger und die Politik über die Asylsituation in Duisburg „umfangreich informiert wurden. Nach meiner Wahrnehmung war der sozialpolitische Sprecher der CDU, Herr Wörmann, kaum präsent. Den Vorsitzenden, Herrn Mahlberg, habe ich dort nie gesehen,“ sagt Spaniel.

Bewährte Linie

„Herr Wörmann bemängelt, dass über Integrationsvorschläge der CDU im Herbst 2015 bis heute nicht abgestimmt worden sei. Das stimmt. Die CDU hat ihren eigenen Antrag schriftlich zurückgezogen“ so Spaniel. „Die Integration der Flüchtlinge erfordert ein besonnenes Handeln. Diese Linie hat sich bis heute in Duisburg bewährt.“ Erst gestern hatte Radio Duisburg eine repräsentative Umfrage veröffentlicht, nach der 75 Prozent der Duisburger meinen, dass die Stadt mit der Flüchtlingswelle gut zurechtkommt. „Mir drängt sich der Eindruck auf, dass aus parteipolitischen Gründen der bisherige Konsens, auf den sich die Stadtgesellschaft geeinigt hat, aufgekündigt wird. Parteipolitische Profilierungsversuche der CDU sind hier nicht hilfreich“, so Spaniel.

Unterstützung bekommt er von der Vorsitzenden des Sozialausschusses, Andrea Demming-Rosenberg. Die Unterbringung von Asylbewerbern in Duisburg sei „sehr gut“ und verlaufe „geräuschlos“. „Die Sozialverwaltung leistet hervorragende Arbeit. Mittlerweile sind über 60 Prozent der Asylbewerber in Wohnungen untergebracht“, sagt die SPD-Politikerin.

Demming-Rosenberg lobt die Geschlossenheit der Duisburger Bevölkerung und das Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer: „Viele Bürgerinnen und Bürger unterstützen in ihrer Freizeit die oft traumatisierten Menschen. Ohne sie wäre die Bewältigung der Flüchtlingskrise nicht so ohne weiteres möglich.“