Duisburg. Traumzeit-Festival startet Freitag im Landschaftspark Nord musikalisch vielseitig und kulinarisch verlockend. Chartstürmer Matt Simons spielt Samstag.

Der Kartenvorverkauf für das Freitagabend startende Traumzeit-Festival im Landschaftspark Nord begann etwas schleppend. „In den letzten zwei Wochen hat die Nachfrage aber zum Glück richtig angezogen“, freut sich Festivalleiter Frank Jebavy. „Wir rechnen damit, mindestens die Vorjahreszahlen zu erreichen.“ In 2015 hatten die Macher über 4000 Tickets verkauft und zudem rund 14 500 Besucher vor der Gratis-Bühne begrüßt. Die im TV ausgestrahlten Spiele der Fußball-EM seien für ihn kein gefährlicher Konkurrent, so Jebavy: „Zum Glück spielt an unseren drei Festivaltagen die deutsche Mannschaft nicht.“

Eine bunte Zusammenstellung ist den Organisatoren auch diesmal geglückt: Es wird auf drei Bühnen gerappt und gerockt, laut geschrammelt und ganz leise intoniert. Angesichts der Vielzahl von Bands - 37 hat das Festivalbüro der Stadt als Veranstalter im Line-up versammelt - ist das Festival auch ein Fest der Generationen und Musikstile: Matt Simons am Samstag wird die jungen Musikfans locken. Sein Hit "Catch and Release" läuft bei den Radiosendern rauf und runter. Air, die französischen Synthie-Popper, sind eher den Älteren bekannt. Den Durchbruch hatten sie schon 1998 mit "Moon Safari". Es gibt Liedermacher-Sound etwa von Hein Cooper, entspannte Reggae-Rythmen von Patrice und Ska/Brass/Rap-Mix von Moop Mama. Dass eine Marching Band auch Techno kann, beweisen auf unterhaltsam-mitreißende Art die Jungs von "Meute".

Freunde deutschsprachiger Musik kommen mit Tocotronic und Fünf Sterne Deluxe ("die Leude") auf ihre Kosten. Die Sterne, von denen man lange nichts hörte, sind nach einem neuen Plattendeal wieder am Start. Tocotronic liefern seit Jahren kontinuierlich Chart-Hits und bringen vermutlich eine Menge eigener Fans mit.

Lokale Talente am Gasometer

Talente bekommen auf der "Local-Stage" am Gasometer ihre Chance, darunter die Duisburger Pop-Rocker "The Atrium". Nimwegen wird aber auch eingemeindet und schickt mit "Taveneer" eine hoffnungsvolle Newcomer-Band auf die Bühne.

Das Traumzeit-Festival startet traditionell am Freitag um 19 Uhr mit dem Knappenchor Homberg. Neu ist die Location: Sie eröffnen den Cowperplatz als zusätzliche Freiluft-Bühne, die Kraftzentrale fällt dafür als Konzertort aus. Sie erwies sich in den letzten Jahren als akustisch wenig geeignet für Pop-Acts. Da man ohnehin enger zusammenrücken und weniger auf ganz große Namen setzen wollte, passt die neue Bühne womöglich ganz gut.

Imbiss-Stände mit viel Abwechslung

Leckeres Essen "auf die Hand" gibt es reichlich, viele Duisburger Restaurants sind vertreten, etwa das Samui  mit Thai-Spezialitäten, die Wein-Villa, die Krümelküche mit veganen Spezialitäten, das Cafe Kasbar mit arabischen Leckereien, der Foodies Truck mit Tacos. Außerdem traditionell am Start: eine Creperie, ein Schafskäsestand, das Kaffeemobil, Flammkuchen und natürlich ein Grill.

Für die Nachteulen unter den Festivalgängern gibt's Samstag ab Mitternacht von den "Burn the city"-DJs Dominik und Kevin eine "Special Edition Traumzeit" in der Gebläsehalle. Das meint "Indie-Sound" im weitesten Sinne, erklärt Festivalleiter Frank Jebavy. Die müden Tänzer bringt ein extra Nachtbus um 3.57 Uhr noch ein letztes Mal in die Innenstadt, ab 4.19 Uhr fährt auch schon wieder die Straßenbahn 903 Richtung City.