Demenz hat bei Betroffenen in ihrer Entstehung und Entwicklung einen höchst individuellen Verlauf. Lebenspartner und Angehörige eint hingegen die Notwendigkeit, sich auf die Krankheit einstellen zu müssen. Unter dem Dach des „Forum Demenz“ bieten AWO-Cura, Ev. Christophoruswerk und AOK deshalb Hilfe für die Helfer an. Beraterinnen bieten Angehörigen individuelle Beratung an, damit sie mit der notwendigen Unterstützung die Pflege bewältigen können.

Angebot soll einen Lücke schließen

Seit Anfang des Jahres haben Kirsten Beukenbach beim Christophoruswerk (für den Stadtnorden) und Juli Urban bei AWO-Cura (für die Stadtbezirke Mitte, Süd und West) ihre Tätigkeit aufgenommen. „Zu uns kommen Angehörige, die akuten Beratungsbedarf haben“, sagen sie. „Viele benötigen Hilfestellung für den Zugang zu niederschwelligen Angeboten wie den Demenzcafés und der Tagespflege. Sie wissen, dass sich etwas in ihrem Leben ändert und sie wollen damit nicht allein sein. Auch eine Reihe von neuen Rechtsnormen, die mit der Novelle des Pflegegesetzes in Kraft treten, erfordern Beratung. „Da ist es selbst für Fachleute schwierig, den Überblick zu behalten“, erklärt AOK-Regionaldirektor Thomas Meertz. „Wir wollten deshalb ein Angebot schaffen, das diese Lücke schließt.“

Vertraglich abgesichert ist die Beratung über die AOK, das Angebot steht aber den gesetzlich und privat Versicherten aller Kassen offen. „Eine derart spezielle Beratung gab es bisher nicht“, hofft Ulrich Christofczik (Vorstand Christophoruswerk), „dass möglichst viele diese unbürokratische Möglichkeit nutzen“. Es gehe dabei nicht um eine einmalige Leistung, betont Wilma Katzinski (AWO-Cura): „Wir beraten, solange es notwendig ist.“

Auf die Netzwerkarbeit setzen die Träger dabei nicht nur in der Beratung. Sie kooperieren im Forum Demenz mit Hausärzten, Fachärzten und Kliniken, mit Pflegediensten und Alltagsbegleitern, vermitteln Kontakte zu Tages- und Kurzzeit-Pflege sowie Betreuungsgruppen und Gesprächskreisen. Die Zahl der Erkrankten wird allein in Duisburg auf 7500 Menschen geschätzt. „Bald wird Demenz jeden Vierten betreffen – direkt oder als Angehörigen“, sagt Ulrich Christofczik.