Duisburg. Ein Ehestreit soll nach ersten Ermittlungen der Duisburger Polizei Grund gewesen sein, dass René V. seine Frau Janett umbrachte und im Garten vergrub.

Zwei Tage nach Bekanntwerden, dass die vermisste Janett V. tot ist, können es die Nachbarn immer noch nicht fassen. Vor dem Einfamilienhaus an der Bergstraße in Alt-Homberg haben Bekannte Rosen abgelegt und Kerzen aufgestellt. Die Polizei hat die Tür und den Zugang zum Garten versiegelt. „Ich kenne den Mann, da war er noch so klein“, erzählt eine ältere Dame und deutet die Größe eines Kindes an. Schon der Oma habe das Haus gehört, später die Mutter drin gewohnt und zuletzt das Pärchen mit der acht Monate alten Tochter.

An dieser Stelle im Garten hatte der 34-Jährige seine Frau offenbar vergraben. Über dem Fundort der Leiche hat die Polizei ein Zelt aufgestellt. Haus und Garten sind von der Polizei versiegelt worden und dürfen nicht betreten werden.
An dieser Stelle im Garten hatte der 34-Jährige seine Frau offenbar vergraben. Über dem Fundort der Leiche hat die Polizei ein Zelt aufgestellt. Haus und Garten sind von der Polizei versiegelt worden und dürfen nicht betreten werden. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services

Man kannte sich gut, über Jahre. Freundliche Personen seien es gewesen. Doch zuletzt habe sie weniger Kontakt zu der jungen Familie gehabt. „Ich war im Urlaub, deshalb habe ich die Frau länger nicht gesehen“, sagt die Nachbarin. „Wer denkt denn auch an sowas...“

Laut Obduktion Stichverletzungen und Gewalteinwirkung am Hals

Am 3. Mai wurde die 34-Jährige von ihrem Mann als vermisst gemeldet. Laut Facebook-Sucheinträgen sollen Bekannte aber schon seit April nichts mehr von der gebürtigen Inderin ­gehört haben. Im Laufe der Ermittlungen bekam die Polizei Zweifel an der Darstellung des 33-jährigen René V. und richtete eine Mordkommission ein. Am vergangenen Freitag gestand der Student, seine Frau getötet und im Garten vergraben zu haben.

Die Haftrichterin erließ am Samstag Haftbefehl wegen Totschlags. Auslöser der Tat soll ein Streit gewesen sein, der dann eskalierte. Bei der Obduktion der Frau sind Stichverletzungen und Gewalteinwirkung am Hals festgestellt worden. Das Kind befindet sich derzeit in Obhut des Jugendamtes. "Der Vater hatte das Kind bei den Vernehmungen dabei, deshalb gehe ich davon aus, dass er sich in den vergangenen Wochen um die Tochter gekümmert hat und mit ihr zusammenlebte", erklärt Polizeisprecherin Daniela Krasch.

Kirche lädt Dienstag zu Trauergottesdienst für Janett V. ein

„Ich habe auch erst aus der Zeitung erfahren, was passiert sein soll“, sagt die Nachbarin. Als die Polizei am Freitag anrückte, einen Pavillon aufstellte und vor der Terrasse buddelte, schwante ihr nichts Gutes. Freunde, die mit der jungen Frau früher regelmäßig feiern gingen und die sich nun ebenfalls an dem Haus einfinden, fragen indes, warum die Nachbarn nichts mitbekommen haben. „Das muss doch Krach gemacht haben, so ein Loch auszuheben?“, fragt eine. Auch sie können sich nicht erklären, wie es so weit kommen konnte.

Die Polizei wird nun in den nächsten Tagen Bekannte des Paares vernehmen, um sich ein Bild von der Ehe zu machen und beispielsweise das genaue Tatmotiv herausfinden. Auch der genaue Todeszeitpunkt von Janett V. steht noch nicht fest.

Die katholische Kirchengemeinde in Homberg lädt am Dienstag, 24. Mai, 18.30 Uhr, zu einem Trauergottesdienst für Janett V. in die St. Johannes-Kirche (Marienstraße) ein. "Ich habe die Familie in der Zeit der Suche begleitet", erklärt Diakon Stefan Ricken. Die Messe soll Möglichkeit geben, für die Verstorbene zu beten.