Duisburg. Im Brandhaus in Meiderich wird jetzt das Ausmaß der Schäden begutachtet. Zwei Überlebende des Feuers werden weiter im Krankenhaus behandelt.
Zwei Tage nach dem verheerenden Brand in Duisburg-Meiderich werden zwei Überlebende, der Ehemann der verstorbenen 33-Jährigen und ein weiteres gemeinsames Kind, laut Polizeiangaben weiter mit schwersten Verletzungen im Krankenhaus behandelt. An der Straße „Unter den Ulmen“ hat die Stadt inzwischen aus Sicherheitsgründen den Bürgersteig und die Fahrbahn vor dem Haus abgesperrt und eine Einbahnstraßen-Regelung eingerichtet. Nur die Fahrbahn in Richtung Nordhafen ist frei, in Gegenrichtung wird die Straße „Unter den Ulmen“ ab der Kreuzung Stein-/Sommerstraße bis zum Brandhaus als Sackgasse geführt. Davon betroffen sind auch die Linien 907 und 945 der Duisburger Verkehrsgesellschaft, die eine Umleitung fahren müssen.
Grund für die Absperrungen sei, dass der Dachstuhl des Hauses, das einem privaten Eigentümer gehört, nach dem Brand akut einsturzgefährdet sei, erklärt Stadtsprecher Jörn Esser. Die Gesamt-Statik des Gebäudes soll noch intakt sein. Der Besitzer hat nun Gelegenheit, die Brandfolgen zu begutachten und das Haus von Sachverständigen untersuchen zu lassen, um das Ausmaß der Schäden festzustellen. Die Polizei hat ihre Ermittlungen bereits abgeschlossen. Sperrung und Einbahnstraßen-Regelung gelten vorerst bis kommenden Montag, 23. Mai, könnten aber bei Bedarf über diesen Termin hinaus verlängert werden, sagte Esser.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung
Bei dem Brand am frühen Dienstagmorgen waren eine Mutter und ihre beiden Söhne (8 und 14) ums Leben gekommen. 27 Menschen wurden verletzt. Verantwortlich dafür ist nach Ansicht der Ermittler eine 74-jährige Bewohnerin, der ein Teelicht umgekippt war. Gegen sie wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Noch ist nicht absehbar, wie es mit dem Brandhaus weitergeht. An der Straße „Unter den Ulmen“ dürften die Anwohner aber auf einen raschen Wiederaufbau des Gebäudes hoffen: Wenige Meter die Straße herunter verkommt schon ein anderes Brandhaus weiter, in dem 2014 bei einem Feuer eine Familie ums Leben gekommen war. Der Stadt seien in diesem Fall die Hände gebunden, betont Esser. Der Zustand des Gebäudes sei unverändert. Die Verwaltung stünde aber weiter in Kontakt mit dem Besitzer und versuche, auf diesen einzuwirken.
Update 20. Mai 2016: Wie die Stadt am Freitag in einer Pressemitteilung erklärt, werden sich die Maßnahmen rund um das Haus noch über Wochen ziehen: Ab Montag, 23. Mai, werde in Höhe der Kreuzung "Unter den Ulmen" und Sommer-/Steinstraße eine Baustellenampel den Verkehr aus beiden Richtungen regeln. Die Einmündungen Sommer- und Steinstraße würden dafür gesperrt. Die Sicherungsarbeiten dauerten voraussichtlich bis Ende Juni an.