Extraschicht führt erstmalig über Duisburger Thyssen-Gelände
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Duisburg. Das Hüttenwerk in Bruckhausen ist Spielort bei der “Nacht der Industriekultur“. Zur Sicherheit der Besucher gibt es allerdings einige Einschränkungen.
Die „Extraschicht“ kann sich ein Bein ausreißen, hier noch ein Feuerwerk abbrennen und dort noch ein Konzert stemmen: Was viele Leute am meisten interessiert, ist ein Werk bei der Arbeit. Das sei die Erfahrung der letzten Jahre, etwa mit der Emschergenossenschaft oder dem Stahlwerk „Bochumer Verein“, sagt Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus Gmbh. Sie veranstaltet diese Nacht der Industriekultur im Ruhrgebiet. Bei der nächsten, am 25. Juni, ist Thyssen-Krupp das Werk, das sich zum ersten Mal in diesem Rahmen über die Schulter gucken lässt. „Wir sind unendlich stolz“, sagt Biermann.
In Pendelbussen geht es rund 20 Minuten übers Stahlwerksgelände
Gespräche über eine Teilnahme hatte es schon vor Jahren immer mal wieder gegeben, sie scheiterten jedes Mal letztendlich an demselben Einwand: Ja aber – die Gefahren! „Das ist nicht so einfach, wir sind ein Hochsicherheitstrakt“, sagt am Dienstag Markus Micken, der Sicherheits-Chef von Thyssen-Krupp Steel. Man habe aber in den letzten Jahren so viel in Sicherheit investiert, dass man es diesmal wage. In eingeschränkter Form.
Zum einen fahren von 18 Uhr bis zwei Uhr in der Nacht 15 Pendelbusse etwa 20-minütige Rundtouren über das Werksgelände in Bruckhausen. Auch Kinder dürfen mitfahren, was sonst völlig unmöglich ist. Aber: Die Busse zu verlassen, ist nicht erlaubt. Man bekomme dennoch einen „wirklich guten Eindruck vom Werk“, sagt Micken und beschreibt dessen nächtliche Geräusche so: „Das ist kein Krach, das ist Sound.“ Wer will, kann sich dann auch noch unter das Mitarbeiter-Fest mischen, das begangen wird aus Anlass von 125 Jahren Stahl in Duisburg.
Landschaftspark, Innenhafen und Binnenschifffahrtsmuseum sind weitere Spielorte
Zum anderen fahren ebenfalls von 18 bis 2 Uhr historische Zugwaggons auf Werksgleisen vom Landschaftspark Nord nach Bruckhausen und zurück, darunter der Salonwagen von August Thyssen aus dem Jahr 1868 mit 36 Sitzplätzen. Noch verhandelt Thyssen-Krupp um weitere anzukoppelnde Waggons und will möglichst auf 300 Plätze kommen. Auch hier ist kein Ausstieg möglich, die Fahrten beginnen und enden im Landschaftspark. Der wird auch über die Zugfahrten hinaus wieder von der „Extraschicht“ bespielt. Weitere Duisburger Standorte sind – wie immer – der Landschaftspark Nord, der Innenhafen und das Binnenschifffahrtsmuseum. Im ganzen Ruhrgebiet sind 48 Spielorte vorgesehen.
Die Teilnahme von Thyssen-Krupp, meint der Touristiker Biermann, werde „ein enormer Erfolg sein“. Freilich: Mit langen Warteschlangen ist zu rechnen, wenn es nicht schüttet.
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