In einem Altenheim, in dem ihr Mann lebte, lernte Regina M. ihren späteren Mörder kennen.Am 29. August brachte er sie in ihrer Wohnung um und eignete sich ihr Vermögen an. Festnahme in Köln

In diesem Haus auf der Frundsbergstraße in Fahrn lebte Regina M. seit vielen Jahren im Dachgeschoss. In ihrer Wohnung wurde sie am 29. August umgebracht. Ihr Mörder wurde am vergangenen Samstag in Köln gefasst. Foto: WAZ, Udo Milbret
In diesem Haus auf der Frundsbergstraße in Fahrn lebte Regina M. seit vielen Jahren im Dachgeschoss. In ihrer Wohnung wurde sie am 29. August umgebracht. Ihr Mörder wurde am vergangenen Samstag in Köln gefasst. Foto: WAZ, Udo Milbret © WAZ

TAGESTHEMA MORD AN RENTNERIN IN FAHRN Als Nachbarn die Polizei am vergangenen Donnerstag in die Wohnung von Regina M. in der Fahrner Frundsbergstraße riefen, fanden die Beamten die schon stark verweste Leiche der 70-Jährigen. Am Samstag wurde Josef Peter Z. in der Kölner Wohnung seiner Tochter festgenommen. Der 56-Jährige gestand, die Frau bereits am 29. August in ihrer Wohnung zunächst mit Messerstichen schwer verletzt und anschließend erdrosselt zu haben. Gegen ihn erging Haftbefehl wegen Mordes. Gestern informierten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft die Öffentlichkeit über den Ermittlungserfolg.

Habgier war offenbar das Motiv für die heimtückische Tat des zuletzt arbeitslosen Duisburgers, Vater von sechs zumeist erwachsenen Kindern. Wegen Delikten wie Betrug und Körperverletzung sei er "seit Jahrzehnten" polizeibekannt, so Heinz Sprenger, Leiter der Mordkommission. Er bezeichnete den Täter als "begnadeten Betrüger".

In einem Altenheim an der Aachener Straße hatte sich Z. hingegen einen guten Namen gemacht. Er habe dort in den vergangenen anderthalb Jahren Bewohner besucht, für sie Besorgungen gemacht. "Selbst Grabreden hielt er", so Sprenger, "er war dort beliebt."

Regina M., deren Mann im April 2007 in diesem Seniorenheim starb, lernte er dort kennen. Am 29. August, so hatte sie Nachbarn erzählt, reise sie mit ihm nach Rom - sein Zwillingsbruder solle dort zum Kardinal geweiht werden. Deshalb schöpften die Nachbarn zunächt keinen Verdacht, als sie die Rentnerin tagelang nicht sahen. Aufgefallen war aber, dass Josef Peter Z. an diesem Tag allein das Haus verließ.

Nach der Entdeckung der Tat führten die Spuren schnell zum Täter. Nur wenig später hatte Z. mit der Scheckkarte des Opfers 1500 Euro abgehoben, wurde dabei am Geldautomaten fotografiert. Weitere Abhebungen folgten, auch ein Wertfach mit 70 000 Euro Bargeld plünderte der Täter. Bei seiner Festnahme fand die Kripo 30 000 Euro, Schmuck und die Scheckkarte des Opfers.

Nach Hinweisen, Z. halte sich in Köln auf, erfolgte am Samstag die Festnahme. Ein Notarzt begleitete die Beamten. Die Annahme, Z. leide an einer Herzschwäche, bestätigte sich nicht. "Er ist geständig, schweigt aber zur Motivation", sagte Staatsanwalt Martin Hein gestern, "Geld hat wohl eine Rolle gespielt".