Vor zehn Jahren bin ich nach Duisburg gezogen, längst überzeugtes Stadtkind. Aufgewachsen bin ich aber auf dem Land – was jedoch nicht bedeutet, dass ich automatisch einen grünen Daumen habe. Aber immerhin hatte mein Opa Richard einen Garten, in dem es dutzende Beerensträucher gab und natürlich eigene Kartoffeln und anderes Gemüse. Als Laube fungierte ein umgebauter Bauwagen. Es gab eine Kletterkastanie, in der wir Kinder stundenlang hockten. Später legten die Erwachsenen ein Beet für uns an, Unkraut wurde aber nach Lust und Laune gejätet.
An eines kann ich mich besonders gut erinnern: Die besten Tomaten hatten wir immer, wenn der Zirkus in der Stadt war. Dann düste der Opa mit dem Kombi zu den Zirkus-Leuten und staubte Elefanten- oder Kamel-Dung ab. Das Auto war danach drei Wochen nicht mehr benutzbar, so lange hing der „Duft“ in den Sitzen. Aber die Tomaten, die waren perfekt.
An all’ die Geschichten erinner’ ich mich, als ich nun an meinem Garten stehe. „Fabis Scholle“ heißen die 45 Quadratmeter, die ich bis zum Herbst gemietet habe. In den vergangenen Wochen glich die Fensterbank in der heimischen Küche bereits einem Chemie-Labor: In kleinen Schalen wurden Pflanzen vorgezogen. Ob mir die Tomaten gelingen – keine Ahnung. Und das Unkraut muss ich nun selbst zupfen. In der Serie „Fabis Scholle“ können Sie, liebe Leser, die Fortschritte und Rückschläge mitverfolgen. Und natürlich freue ich mich über Tipps von erfahrenen Gärtnern.