Die möglichen Auswirkungen von Geschwindigkeits-Überschreitungen schilderte Ulrich Wloch: „Wird ein Fußgänger von einem Pkw mit Tempo 50 angefahren, überleben acht von zehn“, erklärte der Leiter der Direktion Verehr bei der Duisburger Polizei gestern. „Fährt das Auto mit 65, also nur 15 km/h schneller, sterben acht von zehn Angefahrenen.“ Beim 9. Blitz-Marathon rückten die Ordnungshüter das Schicksal der Betroffenen in den Fokus.
Auf alle ertappten Temposünder warteten gestern neben Verwarn- oder Bußgeldern auch Gespräche mit den Beamten der Abteilung Unfallprävention. Eine von ihnen ist Kerstin Kühnau. „Wir wollen heute nicht nur bestrafen, sondern vor allem aufklären“, sagte die Polizeioberkommissarin.
Sie verteilte gestern an der Theodor-Heuss-Straße in Neumühl Flyer mit Hinweisen, welche Strafen (Fahrverbote, Punkte in Flensburg) die Raser erwarten, aber auch wie sich der Bremsweg durch zu hohes Tempo verlängert. Die Polizei hatte diesen Ort bewusst ausgewählt, weil im August des Vorjahres genau hier ein Motorradfahrer (35) bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Ein Gutachter hatte ermittelt, dass der Verstorbene damals viel zu schnell unterwegs war.
Im Frühdienst (6-14 Uhr) wurden in Duisburg insgesamt 2471 Fahrzeuge kontrolliert, 90 von ihnen waren zu schnell. Zwei Gurtmuffel und drei Fahrer mit Handy am Steuer fielen auch auf. Die Zahl der Ertappten hielt sich im Rahmen. Die Duisburger seien sehr diszipliniert gewesen, so die Polizei.