Duisburg. . Der Unternehmerverband befürchtet massive Verluste über die Stahlbranche hinaus durch eine verfehlte Klimapolitik, die aus Brüssel droht.

Es gehe derzeit vor allem um die 20.000 Arbeitsplätze in der Stahlindustrie in Duisburg, aber eben nicht nur, sagt der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, Wolfgang Schmitz: „Die Stahlindustrie ist Ausgangspunkt einer umfassenden Wertschöpfungskette. Es geht auch um schätzungsweise über 10.000 Arbeitsplätze bei Zulieferern und stahlwerksnahen Dienstleistern.“

Viele dieser Unternehmen seien Mitglieder des Unternehmerverbandes. Für den Verband sei daher klar, dass er an der Seite der Beschäftigten in der Stahlindustrie steht und auch den Stahlaktionstag am 11. April unterstützt.

Die Situation auf dem Weltmarkt und die Dumpingpreise chinesischer Stahlproduzenten stünden derzeit besonders im Fokus. „Es ist völlig richtig, dass hier Druck auf die Europäische Union gemacht wird, den Markt vor diesen unfairen Billigimporten zu schützen. Ebenso müssen wir aber die Rahmenbedingungen für die Industrie insgesamt in den Blick nehmen“, so Schmitz.

Industriearbeitsplätzen Rückenwund geben

So seien die gravierenden Folgen etwa der Energiewende hausgemacht. Im gesamten energieintensiven Sektor – in der Stahlindustrie, in Gießereien, aber auch in Aluminium-Hütten – gebe es so gut wie keine Investitionen mehr in neue Arbeitsplätze. Neue Jobs entstünden vor allem im Ausland.

Immer höhere Klimaschutzauflagen benachteiligten zudem gerade die deutsche Stahlindustrie. „Unverantwortlich ist, dass das Land NRW hier immer weiter draufsattelt. So hilft man nicht dem Klima, sondern leistet einer Verlagerung von Arbeitsplätzen in Ländern Vorschub, in denen die Standards viel schlechter sind“, mahnt Schmitz.

Damit Stahlwerke überhaupt wettbewerbsfähig produzieren können, seien darüber hinaus flexible Dienstleister unerlässlich. „Wenn man aber diesen die Luft zum Atmen nimmt, indem man weitere Regulierungen bei Werkverträgen und Zeitarbeit vorbereitet, verschärft man auch die Krise der Stahlindustrie“, kritisiert Schmitz die aktuellen Pläne der Bundesregierung.

Der Unternehmerverband mahnt angesichts der Stahlkrise, dass auch die Politik in Land und Bund ihre Hausaufgaben macht und Industriearbeitsplätzen wieder mehr Rückendwind gibt.