Duisburg. Tourentipps für die Feiertage: Auf dem Ruhrtal-Radweg ist das Ziel um die Rheinorange nun frisch hergerichtet. Ausflug zu den Deichen im Süden. Zum Vormerken: Radwandertag und Stadtradeln.
Die ersten wärmeren Tage, das erste Grün in der Natur, der im Winter etwas eingerostete Körper – an Gründen fehlt es nicht, die Feiertage für einen Ausflug auf zwei Rädern zu nutzen. Bei den Touren-Tipps will die Redaktion in diesem Jahr wie immer den Blick auf die schönen Seiten der Stadt lenken, aber auch darauf aufmerksam machen, wo sich etwas tut in der Stadt – etwa an der Ruhrmündung und beim Deichbau im äußersten Süden. Gleichzeitig können die Ostertouren auch eine gute Einstimmung sein – auf die Duisburger Radwanderung am 24. April und die Aktion „Stadtradeln“ vom 21. Mai bis zum 10. Juni.
Ruhrtal-Radweg
Zehn Jahre nach seiner Eröffnung hat sich die 230 Kilometer lange Verbindung zwischen Duisburg und Winterberg längst zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Der Weg, der dem Fluss von der Quelle bis zur Mündung folgt, wurde jüngst auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin erneut vom ADFC mit vier Sternen als Qualitätsroute ausgezeichnet. Auch OB Sören Link und SPD-Ratsherr Bruno Sagurna als Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhr-Tourismus rührten in der Hauptstadt die Werbetrommel für den Ruhrtalradweg, der bald auch an der Ruhrmündung das Qualitätsversprechen erfüllen soll.
Nachdem im vergangenen Jahr bereits die neue Unterführung des Karl-Lehr-Brückenzugs den finalen Kilometer entschärfte, ist nun auch das letzte Stück bis zur „Rheinorange“ asphaltiert. Das bislang unansehnlich verwilderte Wäldchen am Kasslerfelder Kreisel wird gerade umgebaut zum Start-Ziel-Bereich für die Tour. Die offizielle Eröffnung ist für den Juni geplant. Vielleicht gibt’s dass auch schon Konkretes zu den Plänen für ein gastonomisches Angebot, das am Ende der letzten Etappe nicht fehlen sollte.
Eine Strecken-Empfehlung: Ab Rheinorange der Beschilderung durch die Ruhrauen folgen bis zur Unterquerung der Ruhrtalbrücke (A 52), in Mülheim-Mintard dann den Weg an der August-Thyssen-Straße nach rechts verlassen, dann rechts auf Am Stoot/Kahlenbergsweg (K19) abbiegen. Nach etwa einem Kilometer in der Siedlung Mintarder Berg rechts in die Stooter Straße einbiegen, ihrem Verlauf bis Selbeck folgen. Am Ende links abbiegen und nach 100 Metern rechts in den Stockweg einbiegen und folgen. Der Weg quert die A 3 und mündet auf die Bissingheimer Straße. Dann zurück über Masurenallee und Kalkweg Richtung Innenstadt. Gesamtstrecke: etwa 50 Kilometer.
Zu den neuen Deichen
Eine imposante Baustelle gibt es im äußersten Duisburger Süden zu besichtigen, wo durch den Deichneubau und die Rückverlegung im Rheinbogen ein neuer Hochwasserschutz entsteht. Riesige Sandberge, angefahren über eine eigens errichtete Baustraße an der B 288 zwischen Mündelheim und Rheinbrücke, haben die Bagger bereits als Ersatz für den alten Deich aufgetürmt. Nach der Hochwasserperiode beginnt nun die Arbeit am Rückverlegungsabschnitt. Bestens besichtigen lässt sich das bei einem Ausflug in den äußersten Stadtsüden zur Düsseldorfer Stadtgrenze.
Als Startpunkt empfiehlt sich der Ellerhof am Mündelheimer Rheinfeldsweg. Dort lockt erstens nach der Rückkehr der ganz vorzügliche Kuchen von Marita Schaumlöffel im Bauerncafé, zweitens führt fast vor der Tür der Rheinheimer Weg Richtung Süden. Auf den Dionysiosweg geht es nach einem Linksknick rechts weiter, dann erneut rechts ab auf den Weg „Am Hasselberg“. Der endet am „Aschlöksken“ – der Name der urigen Gastwirtschaft ist nicht etwa eine Beleidigung, sondern geht wohl zurück auf Asche, die dort in einem Loch deponiert wurde. Die Furcht, das Lokal werde unter dem neuen Deich begraben, hat sich nicht bestätigt. Deshalb gibt’s bei Wirt Karl-Heinz Schwenke auch weiterhin Bierchen, Bockwurst und Plastikstühle, die von den Gästen auf den Deich geschleppt werden, um dann beim Schiffezählen die Seele baumeln zu lassen. Wer nicht den gleichen Weg zurückradeln will, nimmt den Roßpfad und erreicht dann über die Bockumer Straße Serm, über die Dorfstraße geht’s dann zurück in Richtung Mündelheim zum Ellerhof.
Radwanderung und Stadtradeln
Zwei Strecken über 24 und 50 Kilometer führen bei der 34. Auflage von Duisburgs großem Radel-Tag in Richtung Mülheim. Gestartet werden kann am Sonntag, 24. April, von 9 bis 17 Uhr auf der Königsstraße in der Innenstadt, wo es einmal mehr parallel zu den Touren das große Fahrradfest gibt. „Die Tour durch den Stadtwald ist äußerst attraktiv und zeigt Duisburgs natürlichste Seite“, so Uwe Busch vom Veranstalter Stadtsportbund.
Jetzt schon vormerken: Vom 21. Mai bis zum 10. Juni sammeln die Duisburger bei der bundesweiten Aktion wieder Rad-Kilometer für ein besseres Stadtklima. Anfang Mai wird die Internet-Seite für die Anmeldung freigeschaltet.
Fahrradportal als Fundus für Tourenvorschläge
Duisburg ist reich an Möglichkeiten, sich flott und kreuzungsarm durch die Stadt zu bewegen. Immer mehr alte Bahntrassen werden zu Radwegen umgebaut, Pfade in Grünzügen sind auf zwei Rädern schnell zu bewältigen. Zahlreiche Vorschläge für Rundkurse sind gesammelt im Fahrradportal unter: www.duisburg.de/micro2/fahrradportal
Stellvertretend für Dutzende weitere Strecken stellen wir hier die „Grüntour“ um die City vor, die manche Überraschung birgt (Karte links). Immer wieder ein beliebter Frühjahrs-Klassiker: die Seen-Tour im Duisburger Süden. Wir wünschen viel Spaß beim Radeln!
Per Rad bis zur Nordsee an einem Tag
Eine schöne Herausforderung für Ausdauer-Radler: 300 Kilometer von Duisburg bis nach Bensersiel am Nordseestrand an einem Tag. Die zweite Auflage der „Ruhr2NorthSeaChallenge“ (R2NS) startet am Samstag, 18. Juni, um 4 Uhr morgens an der MSV-Arena. Mitmachen können Rennradfahrer ebenso wie Touren-Radler und E-Biker.
Schon jetzt freuen sich die Organisatoren Petra und Thomas Kaiser über einen neuen Teilnehmerrekord: Bisher haben 140 Teilnehmer gemeldet, Meldeschluss ist der 31. Mai für die von Thyssen-Krupp gesponserte Nordsee-Tour. Für Verpflegung, Gepäcktransport und Rückreisebus ist gesorgt.
Einem ersten Formtest können sich die Radler am Sonntag, 24. April, unterziehen. Bei der „OuterRuhr-Challenge“ geht’s zum Schloss Raesfeld, wo ein üppiges Frühstück wartet, und von dort wieder zurück. Tourenlänge: 100 km. Buchung der letzten freien Plätze bis 31. März.
Gute Beine sollte mitbringen, wer vier Wochen später die 200 km lange „RuhrAround-Challenge“ mitfährt. Für Verpflegung unterwegs ist gesorgt. Anmeldung: bis 30. April. Alle Infos, Preise und Anmeldung auf: www.r2nsc.de.
Fahrradtechnik für Fortgeschrittene
Radler, denen das technische Wohl ihres Fahrrads am Herzen liegt, können die notwendigen Fähigkeiten für Wartung und Reparatur erlernen bei einen Aufbaukurs des ADFC. Dieser steigt am Samstag, 21. Mai, von 13 bis 19 Uhr im Infoladen des ADFC (Mülheimer Straße 91, Duissern). Kosten: 10 Euro für Mitglieder, 20 für Nichtmitglieder. Hobbyschrauber erwerben dabei das notwendige Wissen zum Thema Speichenwechsel, zentrieren und spannen von Laufrädern, Wartung und Reparatur von Bremsen, Wechsel von Zahnkränzen und Ketten sowie Instandsetzung von Lagern. Anmeldung unter: reparatur@adfc-duisburg.de.
Zwei Kurse zur Navigation per GPS
Digitale Navigation per GPS wird auch bei Radfahrern immer beliebter. Wer noch kein Gerät hat, aber die Funktionsweise kennen lernen möchte, hat dazu beim Einsteiger-Seminar des ADFC am Samstag, 4. Juni, die Möglichkeit. GPS-Geräte stehen zur Verfügung, auch auf die Alternative Smartphone mit geeigneten Apps wird eingegangen. Um die Tourenplanung geht es bei einem Aufbauseminar eine Woche später am Samstag, 11. Juni.
Gebühr: 25/35 Euro, jeweils von 13.30 bis 20 Uhr, ADFC-Infoladen, Mülheimer Str. 91. Anmeldung unter: GPS@adfc-duisburg.de.