Duisburg. . Stabwechsel beim Kreisimkerverband Duisburg: Michael Vedder übernimmt das Vorsitzenden-Amt. Der Verband zählt 204 Mitglieder – so viele wie nie zuvor.

Michael Vedder setzt auf Kontinuität. „Wir wollen die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre fortschreiben“, erklärte der neue Vorsitzende des Kreisimkerverbandes Duisburg. Bei der Mitgliederversammlung im Bienenmuseum wurde der 51-jährige, aus Neumühl stammende Vedder zum Nachfolger seines Amtsvorgängers Udo Schmelz gewählt. Die WAZ traf die beiden Bienenfreunde zum Gespräch.

Der Mitgliederzuwachs der vergangenen Jahre war rasant: Mittlerweile gibt es 204 ausgebildete Imker in dieser Stadt – so viele wie nie zuvor. Allein der Bienenzuchtverein Duisburg-Nord wuchs innerhalb eines Jahres von 21 auf 41 Mitglieder. „Das ist der zweithöchste Anstieg aller 240 Vereine in NRW“, freute sich Vedder. Auffällig in der Gruppe der Nachwachsenden sei der hohe Anteil an Frauen und jungen Menschen. „Sie werden bei uns im Bienenmuseum in Rumeln-Kaldenhausen in zahlreichen Seminaren aus- und fortgebildet. Es ist unsere Aufgabe, diesen guten Stand zu halten“, kündigte Vedder an.

Museums-Mietvertrag läuft 2018 aus

Pro Jahr gebe es mittlerweile zwischen 750 und 1000 Seminarteilnehmer. „Diese gute Beteiligung ist wichtig“, sagte Schmelz. „Denn mit Hilfe ihrer Gebühren finanzieren wir das Bienenmuseum.“ Dieses ist seit 2013 in einem Pavillon am Albert-Einstein-Gymnasium an der Schulallee untergebracht. Allein für die Miete und die Nebenkosten mussten die Imker im Vorjahr rund 7000 Euro aufbringen und an den Vermieter abführen – das Immobilienmanagement Duisburg (IMD). Der Mietvertrag dort läuft bislang bis 2018. „Wir würden gern verlängern und treten bald in Verhandlungen mit dem IMD“, so Vedder.

Vedder, der am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Marxloh als Schulverwaltungsassistent beschäftigt ist, hatte vor seinem Wechsel an die Verbandsspitze schon andere Vorstandsposten inne: Beim Bienenzuchtverein Duisburg-Nord war er zwei Jahre stellvertretender Vorsitzender. Diesen Posten hatte er auch beim Kreisimkerverband inne. „Und jetzt sollten einfach mal jüngere Leute die Verantwortung übernehmen“, sagte der 74-jährige Udo Schmelz aus Baerl. Er wollte nie ein Vorsitzender sein, der so lang weitermacht, „bis man ihn in der Kiste raustragen muss“. 75 Jahre, das war immer seine maximale Altersgrenze für diesen Posten. „Und so alt werde ich demnächst“, so Schmelz.

Bei Temperaturen von über 10 Grad fliegen die Bienen

Beide Imker kümmern sich akribisch um ihre Bienenvölker, die bis zum Sommer von derzeit 15 000 auf dann 30 000 bis 40 000 Bienen pro Volk anwachsen werden. „Meine Bienen sind auch gefühlsmäßig meine eigenen Tiere. Aber sie können nicht zu einem Familienmitglied werden wie Hund oder Katze“, beschreibt Vedder seine Bindung.

Die Bienenvölker, die Vedder am Ingenhammshof hält, seien derzeit in Brut. Es braucht Temperaturen von über zehn Grad, damit sie herausfliegen. Pollen sammeln können Bienen an der blühenden Haselnuss. „Die Weidenkätzchen müssen erst noch kommen, die locken die Bienen als nächste an“, weiß Schmelz. Bis zur Honigernte müssen sich alle Genießer aber noch etwas gedulden. „Geschleudert wird ab Mai“, sagt Vedder. Die erste große Tracht sei der Rapshonig.