Altstadt.. Fotos von Händlern und Bewohnern des Quartiers beleben leere Schaufenster im Parkhaus. Nicht alle Anlieger sind mit der Entwicklung des Viertels zufrieden.

Über dem Eingang hängt noch das Werbeschild für das Möbelgeschäft, das früher einmal neben dem „Conti-Parkhaus“ in der Altstadt beheimatet war. Die Räume standen allerdings leer – und werden nun mit der Ausstellung „Der Altstadt ein Gesicht geben“ gefüllt. Zum „Heimatshoppen“ hatte sich Geschäftsfrau Sabina Zang die Aktion einfallen lassen. „Ich wollte zeigen, dass es hier tolle Menschen gibt in der Altstadt und es nicht immer nur um leere Gebäude geht.“ Die Porträts können sich die Passanten durch die Schaufenster anschauen.

„Wir freuen uns, dass das geklappt hat“, sagt auch Rita Thiele, Betriebsleiterin der Contipark-Parkhäuser in Duisburg. Sie könne sich über mangelnde Nachfrage nicht beklagen, habe mit einem Tagespreis von 3,50 Euro ein schlagkräftiges Argument auf ihrer Seite. Andere sehen die Entwicklung der Altstadt kritischer. Etwa Heidemarie und Karl-Heinz Hoffmann, die ebenfalls fotografiert wurden. In den 1970er Jahren haben sie das Geschäft „City-Electronicer“ eröffnet und können sich noch gut an blühende Wirtschaftsjahre rund um die Münzstraße erinnern. „Am schlimmsten ist das Loch. Uns wird seit sechs Jahren gesagt, dass da etwas passieren soll, aber es tut sich nichts“, sagt Heidemarie Hoffmann enttäuscht. Ute Zang: „Unsere Enkelin macht sich Gedanken, wenn sie abends durch die Altstadt nach Hause läuft.“ Sie hoffen, dass die Stadt endlich ihre Versprechen einlöst.

Ort für Kommunikation schaffen

Die Bilder werden von Strahlern beleuchtet. Das soll auch dazu führen, dass die „dunkle Ecke“, wie Quartiersmanagerin Yvonne Bleidorn sagt, heller und freundlicher wird: „Wir wollen hier einen Ort für Kommunikation schaffen.“ Via QR-Code an der Scheibe werden die Besucher direkt mit der Facebookseite verbunden und können dort über die Schau diskutieren – und näheres zum Projekt erfahren.

„Wir hatten extra eine Visagistin bei uns im Laden und haben dann jede Woche ein paar Fotos gemacht“, berichtet Sabina Zang. Es sei gar nicht so einfach gewesen, die Leute dazu zu bewegen, sich fotografieren zu lassen. Die, die jetzt auf umgestalteten Euro-Paletten hängen, strahlen wahlweise in die Kamera, andere schauen ernst oder grübelnd. „Wir arbeiten viel im Hintergrund, aber wir brauchen auch immer wieder Aktionen, mit denen wir in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden“, betont Bleidorf. Ihr Kollege Francesco Mannarino beobachtet indes, dass sich auch die Eigentümer der Häuser bewegen und engagierten Künstlern oder Initiativen Flächen zur Verfügung stellen. Daran wollen die Altstadtmanager in Zukunft weiter arbeiten.

Quartiersmanagement für vier Jahre

Seit vergangenem Mai gibt es das Quartiersbüro in der Altstadt. Die Stelle des Quartiersmanagers teilen sich Yvonne Bleidorn und Francesco Mannarino. Ihre Aufgabe ist es, die Entwicklung der Altstadt zu begleiten und voranzutreiben. Dazu gehört unter anderem Kontakt mit den Eigentümern der leer stehenden Ladenlokale aufzunehmen. Das sei in den vergangenen Monaten geschehen.

Das Quartiersprojekt in der Altstadt ist für vier Jahre befristet und wird vom Land NRW im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes für die Innenstadt finanziell gefördert.