Eine neue Flüchtlingsunterkunft für 600 Menschen entsteht am Walsumer Kerskensweg. Es handelt sich um die Fläche, auf der im Sommer vergangenen Jahres eine Zeltstadt aufgebaut war. Die Vorbereitungen laufen bereits. Das gab die Stadt Duisburg auf Anfrage der CDU am Donnerstagabend in der Sitzung der Bezirksvertretung Walsum bekannt.

Nur wenige Wochen, nachdem die Zelte, in denen ursprünglich bis zu 300 Personen untergebracht werden sollten, Ende 2015 abgebaut waren, rückten erneut Handwerker an. Sie legen Stromleitungen, schaffen Frischwasser- und Abwasseranschlüsse.

Die Stadt hatte das Gewerbeareal zwischen dem Sportplatz von Wacker Walsum und der Autobahn 59 damals von Gelsenwasser angemietet, weil kurzfristig keinerlei andere Freiflächen für Notunterkünfte zur Verfügung standen.

Rasch meldete sich das Land, bot an, die Zeltstadt zu übernehmen. Düsseldorfs Regierungspräsidentin Anne Lütkes kam selbst nach Walsum und verkündete, dass das Land die Einrichtung übernehmen und mit winterfesten Leichtbauhallen (wie Festzelte) für bis zu 1000 Menschen ausbauen wolle. Nur wenige Wochen später machte das Land einen Rückzieher: Die Infrastruktur (Versorgungsleitungen) sei nicht ausreichend, die Ausstattung zu teuer. Das Projekt war gestorben.

Nun also der nächste Anlauf, allerdings ohne Beteiligung des Landes. Europaweit werden jetzt Anbieter von Wohncontainern um ein Angebot gebeten. Zu den Kosten äußert sich die Stadt nicht. Die Anlage soll komplett als städtische Einrichtung betrieben werden. Um die Flüchtlinge vorm Krach der direkt neben dem Grundstück vorbeibrausenden Fahrzeuge zu schützen, sind sechs Meter hohe, mobile Lärmschutzwände vorgesehen.