Der Närrische Stammtisch hat einen neuen Vorstand gewählt. An der Spitze des durch sein soziales Engagement bekannt gewordenen Duisburger Karnevalsvereins steht nun Jürgen Hering. Die Mitgliederversammlung wählte Uwe Füsser zu seinem Stellvertreter, Claudia Füsser zur Kassiererin und Sonja Baumann zur Schriftführerin. Vordringliches Ziel des neuen Vorstandes, so Jürgen Hering: „Wir wollen den Verein wieder auf sichere Füße stellen.“
In der vergangenen Session hatte der ehemalige Vorsitzende Detlef Woiwode für einige Irritationen gesorgt. Der Mitbegründer des 2009 gegründeten Närrischen Stammtischs, der mit seinen Aktivitäten neben der Brauchtumspflege vor allem karitative Zwecke durch Benefizveranstaltungen verfolgt und in den vergangenen Jahren viele tausend Euro gespendet hatte, überraschte die Mitglieder im November mit dem Ansinnen, den Verein ohne weitere Diskussionen auflösen zu wollen.
Nachdem ein entsprechender Vorstoß des langjährigen Vorsitzenden gescheitert war, trat er zurück – und mit ihm seine Ehefrau als Kassiererin. Woiwode gab gleichzeitig alle seine Ehrenämter im Karneval auf. Erst im Herbst 2015 war er auf Vorschlag seines 2012 in den Hauptausschuss Duisburger Karneval aufgenommenen Vereins zum Mitglied im Beirat (dem Aufsichtsrat des HDK) gewählt worden. Nun warf er nach nur wenigen Monaten auch hier die Brocken hin. Schlimmer für den Verein: Woiwode kündigte ohne Rücksprache mit den Mitgliedern alle Mitgliedschaften und Verträge. Der neue Vorstand ist nun damit beschäftigt, bei Dachverbänden und Versicherungen Schadensbegrenzung zu betreiben.
In einem sind sich Jürgen Hering und seine Mitstreiter aber einig: „Wenn es irgendwie geht, wollen wir den Närrischen Stammtisch aufrecht erhalten.“ Einen Überblick über die finanzielle Situation des Vereins habe man aber noch nicht. „Detlef Woiwode hat bislang alle unsere Aufforderungen ignoriert, die Unterlagen herauszugeben“, erklärte Hering. Man wolle nun schnellstmöglich den neuen Vorstand ins Vereinsregister eintragen lassen, um handlungsfähig zu werden. „Wir fürchten, dass wir unseren Rechtsanwalt und das Gericht bemühen müssen, um insbesondere an die Kassenunterlagen zu kommen.“
Den Spaß wollen sich die Stammtischler aber trotz allem nicht nehmen lassen. „Die nächste Veranstaltung steht schon fest: Am Samstag, 30. April, werden wir im Haus Kaiserberg an der Duisserner Hohenzollernstraße voraussichtlich gemeinsam mit der KG Grün-Rot Neudorf den Tanz in den Mai feiern“, kündigt Hering an.