Haben bösartige Tumore im Fettgewebe bereits gestreut, sinkt die Lebenserwartung rapide: Bislang gibt es nur wenige zugelassene Behandlungsmöglichkeiten für Liposarkome. Eine neue Hoffnung verbindet sich mit dem Wirkstoff Eribulin, der ursprünglich in einem Meeresschwamm im Pazifik entdeckt wurde. Auch Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) an der Uniklinik waren beteiligt an einer internationalen Therapiestudie, über die die Fachzeitschrift „The Lancet“ berichtet.
Das Ergebnis des Vergleichs der Standardtherapie (mit Dacarbazin) mit der Gabe von Eribulin: bereits vorbehandelte Patienten überleben im Schnitt doppelt so lange. „Ein bemerkenswerter Erfolg für ein ‚klassisches‘ Antikrebsmittel. Die Studie zeigt, welchen Reichtum die Natur an medizinisch wertvollen Substanzen bereithält“, erklärt Prof. Dr. Sebastian Bauer, lokaler Studienleiter am Sarkomzentrum des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) und Co-Autor der Studie. Das Medikament wurde nun in den USA zugelassen und ist demnächst auch in Europa verfügbar. Die Uniklinik behandelt pro Jahr mehr als 250 neu erkrankte Patienten.