Duisburg.. Die Eröffnungsveranstaltung der 37. Duisburger Akzente erreicht den Ruhrorter Hafen. Das Klangkraft-Orchester bildet die starke Basis.

Mit ruhigen Wellen beginnt’s, dann schlagen die musikalischen Wogen höher, immer dramatischer stürmt die Musik, und nach einem wilden Rausschmeißer wird es dann noch einmal ganz gefühlvoll: Das war die Dramaturgie der Auftaktveranstaltung zu den 37. Duisburger Akzente, die am Wochenende zweimal die Gebläsehalle das Landschaftsparks Nord füllte.

Das Konzert „Hafenzeit“ mit dem hoch engagierten Klangkraft-Orchester unter Tobias Füller, ergänzt um Videos, Filmausschnitte und Texte, führte auf unterhaltsame Weise Mitten hinein in den Ruhrorter Hafen, dessen 300-jähriges Bestehen auch vom Kulturfestival Akzente gefeiert wird. Den roten Faden bildete ein Tag am Hafen von Sonnaufgang bis -untergang. Zur lautmalerischen Hebriden-Ouvertüre von Felix Mendelssohn-Bartholdy wurden Bilder eines alten Schuhs am Rheinufer gezeigt, zum „Wellen und Wogen Walzer“ von Johann Strauß jr. sieht man, wie Schiffe mit Containern beladen werden.

Reeperbahn des Reviers

Zu Wort kommen Rolf Köppen, der sich nichts Schöneres vorstellen kann als Kapitän auf dem Hafenboot Oskar zu sein, und vier alte Ruhrorter, die sich in der Kneipe „Zum Itze“ an die Zeiten erinnern, als Ruhrort die Reeperbahn des Reviers war. Neben diesen authentischen Berichten hörten sich die erklärenden Sätze, die „Vater Rhein“ in den Mund gelegt worden waren und in Märchenonkel-Manier vorgetragen wurden (Sprecher Thomas Krause) doch sehr betulich an.

Mehr zündeten da schon die Tatort“-Auszüge mit Schimanski und Thanner und die historischen Filme über das zeigen das Hochwasser von 1924 und den zugefrorenen Hafen im Jahr 1929. Nachdem es der Schlager „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“ (gesungen von Rainer Maria Röhr) jedes Tempolimit gebrochen hat, geht’s mit „Moon River“ in den Abend. Es ist eine schöne, bewegende Szene, wenn die Orchestermusiker aufstehen und einen Chor bilden, der auch das traditionelle Duisburger Hafenlied („Wer im Duisburger Hafen vor Anker geht, der fühlt sich vom Atem der Welt umweht“) anstimmt, die Bühne verlässt und das Publikum zum Akkordeon weitersingt.

Der Stolz Duisburgs

Dass Duisburg stolz sein könne auf seinen Hafen und sein Akzente-Festival, hatten zuvor auch Oberbürgermeister Sören Link und Erich Staake, Vorstandsvorsitzender des Sponsors Duisport, betont. Link sprach von einer der größten Erfolgsgeschichten der Stadt, die vom wichtigsten Kulturfestival gewürdigt werde. Staake schlug den Bogen vom Bau des ersten Hafenbeckens 1716 über die Gegenwart als Motor für inzwischen 45 000 Arbeitsplätze bis hin zu den neuen Handelsrouten, die gerade entstehen. Duisburg habe sich dabei als Start- und Zielpunkt der „eurasischen Landbrücke“ etabliert.