Duisburg. . Das Klavier-Festival Ruhr kehrt mit einem „Extra“ in die „wichtige Spielstätte“ in Duisburg zurück. Kontinuierliche Bildungsarbeit als Verpflichtung.
Auch für das Klavier-Festival Ruhr ist die Rückkehr in die Mercatorhalle ein freudiges Ereignis. Gefeiert wird mit einem „Extra“ außerhalb des Festivalzeitraums: Am 22. Oktober gastieren der chinesische Pianist Lang Lang und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi in der „guten Stube“ der Stadt, die für das Festival „eine wichtige Spielstätte“ ist, so Intendant Franz Xaver Ohnesorg.
Sie werde wieder stärker in den Spielplan eingebunden, auch mit Blick auf die Festival-Besucher aus den Niederlanden und Belgien. Lang Lang und die Kammerphilharmonie habe er mit Mozarts Klavierkonzert c-Moll und der 2. Brahms-Sinfonie in Paris erlebt – und sofort einen Anschlusstermin vereinbart, als er erfuhr, dass sie mit diesem Programm am 21. Oktober in Bremen zu hören sind.
Erstes Konzert schon ausverkauft
Die Gebläsehalle im Landschaftspark bleibt nicht nur 2016 die zweite wichtige Spielstätte in Duisburg. Bereits ausverkauft ist das erste Konzert am 25. April. Die Besucher erleben beim Festival-Debüt von „The Pianos Trio“ Raritäten. Carlo Maria Griguoli, Alessandro Stella und Giorgia Tomassi spielen Orchesterwerke, die Griguoli für drei Klaviere bearbeitet hat, u.a. von Debussy („La Mer“), Brahms (Akademische Festouvertüre) und Strawinksy („Der Feuervogel“).
Eine 25 Jahre junge „alte Bekannte“ beim Festival ist Alice Sara Ott, die am 8. Juni das Programm mitbringt, das sie im letzten Jahr spielen wollte, bevor sie krank wurde: Im ersten Teil Beethovens Sonate „Der Sturm“, Bachs Fantasie und Fuge in a-Moll sowie seine von Busoni bearbeitete Chaconne aus der Partita Nr. 2 für Violine; der zweite Teil ist mit den Franz Liszts „Liebesträumen“ und den sechs großes Paganini-Etüden als virtuoses Feuerwerk angelegt.
Schüler arbeiteten zu Béla Bartok
Dazu kommen zwei Education-Aufführungen am 21. Juni und 1. Juli, die Ergebnisse der Auseinandersetzung von Schülern mit Béla Bartok präsentieren. Die Bildungsarbeit des Festivals erstreckt sich inzwischen über fünf Schulen – neben den Grundschulen Sandstraße und Henriettenstraße, der Grillo-Gesamtschule und dem Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Marxloh ist auch die Waldschule in Buchholz als Förderschule eingebunden.
Das Festival empfinde es als „tiefe Verpflichtung“, diese Bildungsarbeit kontinuierlich zu leisten, so Ohnesorg. Außenstehenden könnten sich kaum vorstellen, was etwa an der Henriettenschule geleistet werde, an der schon lange 90 Prozent der Kinder aus Zuwandererfamilien kommen, inzwischen sind es 50 Prozent Neuzuwanderer, die kein Deutsch sprechen, allerdings über große Begabungen im musikalischen und rhythmischen Bereich verfügten. „Die Lehrer leisten heldenhafte Arbeit“, so Ohnesorg.
Der Vorverkauf für das Konzert mit Lang Lang und der Kammerphilharmonie beginnt am 20. April um 10 Uhr. Die Karten kosten zwischen 35 und 145 Euro. Info: www.klavierfestival.de