„Ich war schon ein paar Mal in der Oper, aber ich weiß gar nicht, wie das alles funktioniert“, sagt die achtjährige Finnja aus Düsseldorf. So geht es vielen Kindern. Um die Wissenslücke zu schließen, gibt es den Opernbaukasten, ein Stück, das Kindern die Abläufe einer Oper näher bringen soll. Am Sonntag war die Duisburger Premiere im Duisburger Theater vor etwa 600 Besuchern. Star der Vorstellung: Kika-Moderator Malte Arkona, unter anderem bekannt vom ‘Tigerentenclub’.

Großes Chaos auf der Bühne

Musik ertönt und der Vorhang öffnet sich. Auf dem Spielplan steht ‘Die Entführung auf dem Serail’ . Osmin kommt auf die Bühne und fängt an zu singen. In der einen Hand hält er einen Seil, dessen Ende hinter die Bühne führt. „Du hast etwas vergessen“, kommt es aus der Souffleur-Box. Der Darsteller geht ein Stück weiter nach vorne und man sieht die empörte Konstanze, die an das Seil gefesselt ist. Das bleibt nicht die einzige Panne. Die Schauspieler vergessen ihre Accessoires hinter der Bühne und besingen die Falschen. Immer wieder kommen Proteste aus der Souffleur-Box. „Da sitzt der Malte drin“, erkennt ein Mädchen im Publikum. Und dem reicht es irgendwann: „Stopp! Hört sofort auf.“ Malte Arkona steigt auf die Bühne. Bei dem Chaos gibt es nur eine Lösung für die Schauspieler: Nachsitzen. Die Darsteller wiederholen die Handlung des Stücks und dabei fällt auf, dass die Rolle des Bassa Selim nicht besetzt ist. Kein Problem für Malte Arkona, der gerne einspringt - mit falschem Bart und Bauch versteht sich. Bloß mit dem Singen will es nicht so recht klappen. Da hilft ihm das Publikum und singt gemeinsam mit den Darstellern. Ansonsten dürfen die Kinder zuhören, wie die Duisburger Philharmoniker spielen oder die Solisten singen. Während Konstanze eine Arie singt, kommt die Maskenbildnerin auf die Bühne und erneuert ihr Make-up. Auch Elektriker und Hausmeister spielen eine Rolle im Stück, denn die sind schließlich auch Teil der Oper. „Das war richtig toll. Ich fand es schade, als das Stück vorbei war“, sagt der 10-jährige Felix. Aber für ihn steht fest: Er kommt wieder.