Duisburg. . Nicole Hellmin aus Wanheim-Angerhausen hat 2013 einen Verein gegründet, um Vierbeiner im Ausland vor schrecklichen Schicksalen zu bewahren.

Tierliebhaberin ist Nicole Helmin schon seit Kindesbeinen. Zur Tierschützerin wird sie erst viel später — durch die erfolgreiche Suche nach einem Spielkameraden für ihren Yorkshire-Terrier Blacky, den sie 2011 nach dem Tod seines Frauchens schon vor dem Tierheim bewahrt. Doch mit Dalila ändert sich alles. „Sie stammt aus Spanien, wurde dort über den Zaun geworfen und total benommen und verwahrlost nach Deutschland gebracht“, erzählt die Frau aus Wanheim-Angerhausen.

Als sie sich dann auch noch mit jenem Tierschutzverein aus dem Rheinland, der ihr die Hündin vermittelt und für den sie sich lange engagiert, überwirft, steht für sie ist: „Ich mache mein eigenes Ding.“ So gründet Nicole Hellmin 2013 zusammen mit ihrem Lebensgefährten René Funke und acht weiteren Mitstreitern den Verein „Fellnasen Duisburg“.

Hunde kauerten in Schmuddelecken

Das große Ziel: Tiere im Ausland zu retten – in erster Linie Hunde, aber auch Katzen. Im Sommer 2014 reist die Vorsitzende, die hauptberuflich als selbstständige Haushaltshilfe samt Haustierbetreuung arbeitet, nach Sizilien – und ist erschüttert.

„Ich habe dort Hunde gesehen, die völlig verwahrlost in irgendwelchen Schmuddelecken kauerten oder auf offener Straße wie Müll verbrannt wurden“, erzählt die Ehrenamtliche. Sie habe aber auch keinen organisatorischen Zugriff vor Ort bekommen, um den Vierbeinern zu helfen und sich deshalb nun mit ihrem Verein auf Rumänien fokussiert.

Dort herrschten ähnliche Zustände. „Hunde werden vergiftet, erhängt oder in Zwingern ohne Essen und Trinken gehalten“, berichtet die Duisburgerin, die dort mit der Tierschutzorganisation „Animals Need Us Brasov“ einen so wichtigen Kooperationspartner gefunden hat.

Kooperation in Rumänien

„Im Moment laufen in Rumänien Kastrationsprojekte, damit sich die Tiere auf der Straße nicht unkontrolliert vermehren. Das ist sehr wichtig, denn vor allem Hundebabys haben kaum eine Überlebenschance“, sagt Nicole Hellmin, die mit ihrem Verein diese Projekte unterstützt. „Es gibt Hundebesitzer, die sich bei einem durchschnittlich nur geringen Monatslohn die 30 Euro für eine Kastration einfach nicht leisten können.“

Schon jetzt vermittelt ihr Verein Vierbeiner aus Rumänien. Der großer Traum der 40-Jährigen ist es aber, dort irgendwann ein eigenes Tierheim bauen zu können. Dazu sammelt sie Spenden, verkauft und informiert regelmäßig auf dem Trödelmarkt vor der MSV-Arena. Viel Zeit, vier bis sechs Stunden am Tag, steckt sie in ihr „Fellnasen“-Projekt.

„Ich muss einfach helfen“, sagt sie. „Das schreckliche Gequieke aus einer brennenden Mülltone damals in Sizilien habe ich immer noch im Ohr...“

Verein hat aktuell 18 Mitglieder

Nicole Hellmin ist Vorsitzende des 2013 gegründeten Vereins „Fellnasen Duisburg“, Stellvertreter ist ihr Lebensgefährte René Funke. Der Verein hat aktuell 18 Mitglieder, sechs aktive und zwölf passive. Eine Jahresmitgliedschaft kostet für Erwachsene 30 Euro. Minderjährige zahlen 15 Euro, Paare 50 Euro und Firmen 90 Euro. Weitere Infos gibt es unter 0203/98 400 922 und auf www.fellnasen-duisburg.de.